Wie man mit Hecken, Pergolen und Wasserspendern die Sommerhitze auch in kleineren Hausgärten erträglicher macht.

Der Hochsommer ist vorbei und mit ihm auch die Bullenhitze. Pralle Sonne, hohe Luftfeuchtigkeit, kein Wind und Temperaturen oberhalb der 30-Grad-Marke. Wohl dem, der einen Schattenplatz im Garten hatte und vielleicht noch etwas plätscherndes Wasser. In südlichen Ländern sind die genannten Temperaturen schon lange ein fester Bestandteil des Sommers und um sich etwas Abkühlung zu verschaffen, baute man an zentraler Stelle der Gärten Spring- oder Etagenbrunnen. Das Wasser verdunstete dort und kühlte so die Luft etwas ab. Von den Brunnenanlagen, die oft die Mittelpunkte der Gärten darstellten, verteilten sich mit Blumen oder Hecken gesäumte Wege zu anderen Plätzen, die zum Verweilen einluden oder an denen Kunstgegenstände und Skulpturen standen. Diese Wege oder auch umlaufende Verbindungswege wurden dabei häufig als Laubengänge errichtet, die entweder aus Heckenpflanzen gezogen und geschnitten wurden oder wo Pergolen aus Metall oder Holz den Rahmen für Kletterpflanzen bildeten. So konnten Besucher der Gärten auch an heißen Tagen durch den Garten lustwandeln, ohne der sengenden Hitze ausgesetzt zu sein. Was lernen wir daraus? Richtig. Wir brauchen Wasser und Schatten im Garten.

Jetzt mag der Ein oder Andere zwar denken, dass in seinem 500 m² Garten nicht viel Platz zum Lustwandeln ist, aber es reicht ja schon, wenn man in seinem eigenen Garten Schutz vor der Sonne findet und dadurch die Temperaturen erträglicher werden. Denken Sie mal über ein „Schattenzimmer“ im Garten nach. Das muss gar nicht zu groß sein, mit einer Hecke eingefasst und einem Hausbaum in Richtung 12 Uhr Sommerzeit gepflanzt, kann man schon viel erreichen. Und wer keinen Platz für einen Baum hat, kann sich auch eine Pergola bauen, diese begrünen und so ein schattenspendendes Blätterdach schaffen. Das Klima unter so einem Blätterdach ist ganz was anderes als unter einem aufgestellten Sonnenschirm, unter dem sich die Hitze noch staut.

Sanft plätschern

Beim Thema Wasser werden auch die wenigsten Platz für eine breite Wasserkaskade oder einen opulenten Springbrunnen haben, aber auch das muss nicht sein. Ein alter Natursteintrog mit einlaufendem Wasser, ein Quellsteinbrunnen, aus dem es sanft plätschert oder ein Wasserbecken mit dahinterliegender Wasserschütte, aus der ein breiter Wasserstrahl praktisch ins Becken fällt. Bei Wasser, das sich bewegt, haben wir neben der Verdunstung und Abkühlung noch einen zweiten Aspekt, den man nicht unterschätzen darf – die Geräusche, die das Wasser verursacht. Bei Wasserschütten muss man aufpassen, dass sie nicht zu hoch eingebaut werden, da es sonst sehr laut und störend sein kann, wenn das Wasser auf die Wasseroberfläche trifft. Es sollte sanft plätschern und im Hintergrund murmeln, als wenn man im Schatten des Waldes an einem Bach sitzt. Wenn Sie sich jetzt noch vorstellen, bei diesen Geräuschen in einer bequemen Liege zu liegen, dann ist der heiße Sommer nicht nur erträglich, sondern kann so zum Genuss werden. Ok, vielleicht bekommen Sie nicht ganz so viel davon mit, weil sie schnell einpennen, aber was spricht schon gegen ein kleines Nickerchen im Garten?

Zinkwanne als Tränke

Ich habe eine Zinkwanne mit Wasser und Schwimmpflanzen im Garten, die auch eine wunderbare Tränke für Insekten ist - und einen Quellsteinbrunnen. Der plätschert nicht nur, sondern dort hat auch schon mancher Vogel gebadet und geduscht. Das ist immer herrlich anzusehen. Herrlich war auch neulich, als Amelie, Emil, Franzi und Co. in unserem Garten waren. Der Quellsteinbrunnen lief und ehe man sich versah, waren sie am Stein, drückten Hand oder Finger in die Öffnung und das Wasser spritzte in alle Richtungen. Sie können sich vorstellen, in kürzester Zeit waren sie pudelnass. Es war sehr warm, für die Kids eine willkommene Abkühlung und Mamas von Dorfkindern sind es gewohnt, Klamotten zu wechseln. Aber nach dem zweiten Mal war dann doch Schluss und wir haben den Brunnen ausgemacht, was insbesondere Emil gar nicht gefiel.

Viel Spaß beim Gärtnern wünscht Ihnen Ihr Thomas Kramer