Kreis Olpe. Bewerber für einen Ausbildungsplatz haben in NRW und insbesondere im Kreis Olpe gute Karten.
Torsten Withake, der Leiter der Bundesagentur für Arbeit in Nordrhein-Westfalen, war höchstpersönlich aus Düsseldorf zum Termin bei der Firma Kröger Stahlumformung nach Attendorn-Kraghammer gekommen. Der Vorsitzende der Geschäftsführung hatte gute Nachrichten im Gepäck.
„Bewerberinnen und Bewerber um eine Berufsausbildungsstelle in NRW haben in diesem Herbst noch viele Chancen für einen guten Einstieg in das Berufsleben“, wird Withake in einer Pressemitteilung seiner Behörde zitiert. So sind in Nordrhein-Westfalen aktuell noch 28.727 gemeldete Ausbildungsstellen frei. Demgegenüber suchen ,nur’ 23.535 junge Menschen eine duale Berufsausbildung. Auch nach den traditionellen Ausbildungsstarts am 1. August und 1. September sei der Beginn einer Berufsausbildung noch möglich, betont der Arbeitsmarktexperte aus der Landeshauptstadt.
„Wir wollen alles daransetzen, die gemeldeten Ausbildungsplätze zu besetzen. Es gibt noch viele gute Stellen“, sagt Daniela Tomczak von der Agentur für Arbeit Siegen. In ihrem Bezirk, zu der auch der Kreis Olpe gehört, sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz weiter gut, ist die Zahl der gemeldeten Stellen für Olpe sogar minimal gestiegen. Der Ausbildungsbeginn ist wegen Corona bis zum 31. Januar 2021 möglich. „Die Arbeitgeber spielen mit“, so die Vorsitzende der Geschäftsführung.
Die Zahlen aus dem Kreis Olpe sind traditionell gut. „Hier gibt es schon seit langer Zeit mehr Ausbildungsplätze als Bewerber“, berichtet Tomczak. Die Statistik meldet für den August einen deutlichen Stellenüberhang. 1.626 Ausbildungsplätzen stehen 767 Bewerber gegenüber, eine Relation von 2,12. „Das ist in NRW die beste Relation“, freut sich Tomczak. Im gesamten Bezirk Siegen/Olpe sind es immer noch 1.62 freie Ausbildungsstellen pro Bewerber: Die Statistik zeigt 3.711 Ausbildungsstellen – bei 2.288 Bewerbern.
Aktuell suchen im Kreis Olpe noch 120 Mädchen und Jungen einen Ausbildungsplatz, unbesetzt sind 347 Stellen. Gesucht werden unter anderem Verkäufer/innen (20), Dachdecker/innen (18), Bäcker/innen (11) oder Köche/Köchinnen (11).
Mittlerweile können die Berufsberater auch wieder in die wochenlang geschlossenen Schulen gehen und Beratungstage veranstalten.
„Alle jungen Menschen sollen ein passendes Angebot erhalten und einen guten Einstieg ins Berufsleben finden“, wünscht sich Torsten Withake. Aber was noch zusammengebracht werden müsse, seien laut Tomczak die „super Bedingungen“ für Berufsanfänger im Kreis Olpe und potenzielle Bewerber aus Gegenden wie dem Ruhrgebiet, wo die Ausbildungschancen weniger gut sind.