Attendorn. Nach einer lebhaften Diskussion setzt sich die CDU mit ihrem Antrag durch. SPD sieht wenig Substanz in dem Antrag und kontert mit einem eigenen.

Am Ende einer lebhaften Diskussion waren sich die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses doch noch einig: Die Verwaltung wird im kommenden Jahr ein Klimaschutzkonzept für die Hansestadt Attendorn ausarbeiten und dieses idealerweise im Herbst vorstellen. Von Einigkeit war vor dem Beschluss aber wenig zu spüren. Der Reihe nach: Die CDU-Fraktion spricht sich in einem aktuellen Antrag für ein Bündel von Maßnahmen für den Umweltschutz aus. So solle die Stadt zum Beispiel in zukünftigen Baugebieten dafür Sorge tragen, dass regenerative Energien zum Einsatz kommen.


Dafür bräuchte es ein entsprechendes Konzept. Darüber hinaus solle die Stadt ein eigenes Marktanreizprogramm entwickeln. Weitere Forderungen: Der Einsatz von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden und in neuen Wohn- und Industriegebieten müsse die Infrastruktur für die E-Mobilität geschaffen werden. Zudem sei es ratsam, „zentrale Plätze mit großen Bäumen und ansprechendem Grün in jedem neuen Won- bzw. Industriegebiet anzulegen“.

Palme im Industriegebiet


Gerade letztgenannter Punkt erzürnte Bernd Strotkemper: „Ich kann nur mit dem Kopf schütteln“, erklärte der SPD-Mann aus Ennest und betonte: „Sie fordern die Palme im Industriegebiet. Es ist schon so schwer genug, neue Gewerbegebiete zu entwickeln, da sollten wir den Firmen doch den Platz vorhalten, um ordentlich Krach zu machen.“


Laut Strotkemper seien die CDU-Forderungen zudem keine innovativen Neuerungen, sondern vielmehr gängige Praxis durch Gesetzgebung und durch den Stand der Technik. Er brachte daher einen Gegenvorschlag zum CDU-Antrag mit, der unter anderem vorsieht, dass die Stadt im kommenden Jahr einen Klimaschutzmanager einstellt. Darüber hinaus fordert der Ennester, dass ein externes Dienstleistungsbüro prüfen soll, ob sich Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden eignen würden und zudem diese Technik bei künftigen Um- und Neubauten grundsätzlich zum Einsatz kommen soll. Allerdings wurden diese SPD-Forderungen mehrheitlich abgelehnt.

Pospischil: Haben schon einiges getan


Rolf Schöpf (CDU) verteidigte den eigenen Antrag im Ausschuss und betonte: „Es geht darum, dass wir endlich mit dem Klimaschutz anfangen.“ Und Bürgermeister Christian Pospischil erklärte, dass die Verwaltung schon einiges für den Umweltschutz angestoßen habe. So habe die Stadt vor etwa zwei Jahren im Rat ein energiepolitisches Leitbild beschlossen, darüber hinaus sei Attendorn erst kürzlich mit dem European Energy Award ausgezeichnet worden und es gebe seit Jahren einen Arbeitskreis, der sich vor allem mit der Frage der Windenergie befassen würde. „Klar ist aber, dass wir noch mehr tun können“, erklärte Pospischil zum Abschluss einer lebhaften Diskussion.