Attendorn. Die SPD fordert, dass ein externes Planungsbüro ein Radverkehrskonzept für Attendorn erstellen soll. Doch der Umweltausschuss lehnt ab.

Radfahren boomt. „Ich habe noch nie so viele Radfahrer an der Bigge gesehen wie dieses Jahr, zudem gibt es immer mehr Pedelecs. Das Rad ist ein absolut konkurrenzfähiges Verkehrsmittel geworden“, betonte Bernd Strotkemper (SPD) jüngst im Ausschuss für Umwelt und Planung der Hansestadt Attendorn.

Radeln sei gesund, löse Parkplatzprobleme und würde der Umwelt guttun, schreibt die SPD-Fraktion in einem Antrag an Bürgermeister Christian Pospischil, in dem die Sozialdemokraten fordern, ein Radverkehrskonzept für die Hansestadt zu erstellen – mit Unterstützung eines externen Planungsbüros. Denn es sei wichtig, eine möglichst optimale Anbindung an das überregionale Radverkehrsnetz zu schaffen und die Dörfer radverkehrstechnisch an die Innenstadt anzubinden. „Wenn wir es mit der Radverkehrsförderung ernst nehmen, brauchen wir ein Konzept“, warb Strotkemper.

Seit 2007 mehr als zwei Millionen Euro in Infrastruktur investiert

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Der Ennester traf dabei auf grundlegende Zustimmung, allerdings verwiesen sowohl Birgit Haberhauer-Kuschel (CDU) und Meinolf Schmidt (UWG) als auch die Verwaltung darauf hin, dass es bereits Konzepte aus dem Jahr 2006 für den Radverkehr sowie einen Arbeitskreis Radwege gibt. „Doch diese Konzepte brauchen eine Aktualisierung. Dafür ist der Arbeitskreis ein gutes Gremium“, so Haberhauer-Kuschel. Das sahen Politik und Verwaltung genauso und beschlossen, eine solche Aktualisierung anzustoßen. Allerdings ohne externen Sachverstand, wie es die SPD gefordert hatte. Und auch ohne einen Radverkehrsbeauftragten im Rathaus, auch das hatte die SPD angeregt. Gregor Stuhldreier hielt dagegen: „An einigen Stellen sind wir betriebsblind, da geht sicher noch mehr. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn ein Planungsbüro einen Blick von außen zum Beispiel auf fehlende Lückenschlüsse wirft.“

Baudezernent Carsten Graumann machte indes deutlich, dass die Stadt seit 2007 mehr als zwei Millionen Euro in die Radverkehrsinfrastruktur gesteckt habe und man keineswegs untätig blieb. So sind etwa die Radwanderwege im Repetal (20 Kilometer lang) und am Biggesee (25 Kilometer lang) fertiggestellt und ausgeschildert worden, die Radrouten „Berg und Tal“ sowie „Ennest“ seien zudem in der Vorbereitung. Und auch in Zukunft werde im Rathaus an den Radverkehrsthemen gearbeitet. „Wir sind auf einem guten Weg“, so Graumann.