Finnentrop. Achim Henkel (CDU) möchte seinen Parteifreund Dietmar Heß als Finnentroper Bürgermeister ablösen. Er setze auf Dialog statt auf Konfrontation.
Achim Henkel möchte einige Dinge in der politischen Landschaft anders angehen, als er sie in den vergangenen Monaten selbst erlebt hat. „Ich stehe, zusammen mit den anderen CDU-Kandidaten, für einen menschlicheren Umgang“, sagt der Bamenohler, der für die Christdemokraten als Bürgermeisterkandidat ins Rennen geht. Ein offensichtlicher Seitenhieb gegen Bürgermeister Dietmar Heß, der dies nicht tun würde.
Der 54-jährige Polizeihauptkommissar, der seit zweieinhalb Jahren die Polizeiwache in Attendorn leitet, ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Eines liegt dem Fußballfan ganz besonders am Herzen: Henkel möchte in den Dialog treten – statt Konfrontationen eskalieren zu lassen. „Aus meiner Sicht kann es nicht sein, dass Ratsmitglieder, die eine andere Meinung haben, anders argumentieren, möglicherweise auch anders abstimmen, in eine Ecke gestellt werden. Dass mit der Kommunalaufsicht gedroht wird oder gleich verklagt wird – nein, das geht nicht“, sagt er.
Henkel, dessen Herz für die SG Finnentrop/Bamenohl schlägt, stehe für das Gemeinsame und nicht für den Alleingang. „Es kann nicht sein, dass die großeren Herausforderungen der Zukunft nur durch die Kommune selbst gelöst werden. Wir brauchen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Nachbarkommunen und dem Kreis Olpe.“
Dorfstrukturen erhalten und Arbeitsplätze sichern
Dass sich die politische Situation nach dem Zerwürfnis zwischen Bürgermeister Dietmar Heß und der CDU Ende letzten Jahres zunehmend angespannt hat, ist kein Geheimnis. Henkel sieht den Grund dafür jedoch nicht in seiner Kandidatur oder in seiner Partei – das alles sei ein „urdemokratischer Vorgang“ gewesen. Zu den Beschimpfungen und Beleidigungen habe er bis heute nie öffentlich Stellung bezogen und möchte diesen Kurs auch beibehalten.
Stattdessen möchte er sich auf seine Ziele konzentrieren, die er zusammen mit der CDU für seine Heimat erreichen möchte. Dazu gehören die Erhaltung der Dorfstrukturen, die Entwicklung von Industriegebieten zur langfristigen Sicherung neuer Arbeitsplätze, die Unterstützung des Ehrenamtes, eine solide Haushaltsführung, eine bedarfsgerechte Ausweisung von Bauplätzen und die interkommunale Zusammenarbeit. „Wir werden große Projekte nie alleine in Finnentrop lösen können, sondern sind immer auch angewiesen auf Zuschüsse“, meint Henkel im Hinblick auf zukünftige Investitionen. Deswegen gelte auch hier sein Grundsatz „Miteinander statt Gegeneinander“.
„Vieles konnte in den letzten Jahren schon umgesetzt werden: Ob Neubau von Radwegen, Bau des Bikeparks, Neugestaltung von Ruhrmanns Teich, weiterer Breitbandausbau, Umgestaltung von Dorfplätzen oder der Umbau eines ganzen Dorfhauses – wir haben gemeinsam viel erreicht“, schreibt Henkel in seinem Grußwort im CDU-Wahlkampfflyer. Mit ihm als neuer Bürgermeister solle diese Entwicklung angetrieben werden.
Nachgefragt: Würstchen für die Feuerwehr
1 Wenn Sie alle Zeit der Welt hätten…?
…könnte ich mal mehr Sport machen.
2 Ihr erstes selbst verdientes Geld?
Ferienarbeit bei der Firma Schmitz Brill in Bamenohl.
3 Bei welcher Sportart schalten Sie den Fernseher ab?
Bei keiner.
4 Worüber sollte aus Ihrer Sicht unbedingt mal ein Buch geschrieben werden?
100 gute Gründe für nicht mehr als zwei Amtsperioden bei Bürgermeistern.
5 Welches Gebäude in der Gemeinde Finnentrop wird zu Unrecht übersehen?
Wer es nicht besser weiß, kann schon mal am Schloss in Bamenohl vorbeifahren, liegt halt nicht direkt an der Straße.
6 Was haben Sie zuletzt geschenkt bekommen?
Eine Schützenkappe.
7 Mit welchem Trend können Sie nichts anfangen?
Superfood.
8 Sie knacken den Lotto-Jackpot – und dann?
Gibt es einen Ersatz für den 14 Jahre alten Familienkombi und für die Gründung einer Stiftung wird es auch noch reichen.
9 Wen möchten Sie einmal treffen?
Christian Streich, Trainer des SC Freiburg.
10 Ihr Haus brennt und Sie können drei Dinge retten. Welche?
Würstchen, Brötchen und Bier – für die Einsatzkräfte der Feuerwehr.