Lennestadt. Kerstin Bauer gehörte zu den Gründungsmitgliedern der UWG in Lennestadt, ist Fraktionsvorsitzende und möchte jetzt Bürgermeisterin werden.

Kerstin Bauer ist die Frau der ersten Stunde der UWG in Lennestadt. Die 44-Jährige gehörte im März 2014 zu den Gründungsmitgliedern der Wählergemeinschaft. Dann zog sie als Fraktionsvorsitzende in den Stadtrat ein. Und jetzt möchte sie auf den Chefsessel im Rathaus in Altenhundem. „Das wäre ein ganz neues Zeichen, wenn eine Frau mal die erste Frau der Stadt Lennestadt wäre“, sagt Kerstin Bauer. Und: „Wir sehen ja auch in der Wirtschaft, dass bemängelt wird, dass es zu wenige Frauen in Führungspositionen gibt.“

Als Frau habe man andere Betrachtungsweisen auf manche Felder: „Meine Ansätze sind klar: Ich möchte für alle, die hier leben, das Beste herausholen. Ich möchte in den Dialog gehen mit den Mitbürgern, ob es die Älteren, ob es die Jüngeren sind.“ Gerade dies würde derzeit ein bisschen vergessen.

Keine Steuererhöhungen

In ganz vielen Punkten sei die Stadt Lennestadt auf einem sehr guten Weg, meint die Bürgermeister-Kandidatin der UWG: „Wir müssen aber die Sichtweise ein wenig ändern und gucken: Was haben die einzelnen Orte und die einzelnen Vereine für Wünsche? Da ist man auf die Hilfe der Mitbürger angewiesen und muss dann im Zusammenhang überlegen: Was kann man ändern? Was kann man verbessern?“ Klar sei, dass man mit dem Geld gut haushalten müsse, um dann zu sehen, welche Wünsche erfüllt werden können.

Ganz wichtig sei für die UWG, dass auf gar keinen Fall die Steuern erhöht werden. Die Digitalisierung müsse forciert werden, betont die 44-Jährige: „Wir haben den Antrag gestellt, dass Ipads angeschafft werden. Das sehen wir als ganz tolle Neuerung im Rahmen der Digitalisierung.“ Ärzteversorgung und Wohnungsbau müssten angepackt und das Schulsystem überdacht werden.

Fünf Bewerber bei der Bürgermeisterwahl in Lennestadt seien eine tolle Mischung: „Es ist eine wirkliche Wahl. Ich denke, für jeden unserer Bürger ist ein Kandidat dabei. Da können wir stolz drauf sein.“ Nach dem 13. September rechnet Kerstin Bauer mit einer Stichwahl bei der Suche nach dem Hundt-Nachfolger in der Lennestadt.

Nachgefragt

1 Wenn Sie alle Zeit der Welt hätten…?

Wir haben alle Zeit, die wir benötigen. Die Frage ist vielmehr, wie wir diese gestalten und was wir persönlich daraus machen. Durch soziales bzw. politisches Engagement wird mein Leben bereichert.

2 Ihr erstes selbst verdientes Geld?

Mit 16 Jahren habe ich in meinen Sommerferien für vier Wochen in einem metallverarbeiteten Unternehmen in Frielentrop mein erstes Geld verdient.

3 Bei welcher Sportart schalten Sie den Fernseher ab?

Es gibt mehrere, aber definitiv beim Radsport und beim Skispringen.

4 Worüber sollte unbedingt mal ein Buch geschrieben werden?

In der jetzigen Zeit, so befürchte ich, werden wir mehr Bücher im Bereich Psychotherapie benötigen.

5 Welches Gebäude in der Stadt Lennestadt wird zu Unrecht übersehen?

Als Wahrzeichen des Kreises Olpe wird die Hohe Bracht nicht immer oder oft genug mit Lennestadt in Verbindung gebracht.

6 Was haben Sie zuletzt geschenkt bekommen?

Ohrringe und einen Ring von meinem Patenkind.

7 Mit welchem Trend können Sie nichts anfangen?

Ich ganz persönlich habe ein Problem mit Echtpelz – aber auch Kunstpelz-Bekleidung. Wozu sich überhaupt mit (wenn auch nur dem Anschein nach) getöteten Lebewesen schmücken?

8 Sie knacken den Lotto-Jackpot – und dann?

Erst einmal würde ich keinem davon erzählen und so weiter leben wie bisher.