Man habe zwar in den letzten Jahrzehnten viel erreicht – es gehe aber darum, die Stadt behutsam weiterzuentwickeln. „Wir haben natürlich das große Thema der Stadtentwicklung mit dem städtebaulichen Entwicklungskonzept und dem Bau des Rathauses, des Bürgerhauses, was wir dann im nächsten Schritt mit einer Sitzung der Jury fortsetzen werden“, sagt Peter Weber.

Aber auch der ländliche Raum sei ein wichtiges Thema. „Hier gilt es die Dörfer entsprechend weiterzuentwickeln“, erklärt er. „Wir müssen sehen, dass weiter Baugebiete entstehen können. Nicht riesen große, sondern kleine, damit in den Dörfern Zentren entstehen können, wo sich Menschen gerne treffen.“

Neben der Mobilität und der Digitalisierung (insbesondere im Bereich der Bildung sollen digitale Projekte „ganz besonders vorangetrieben“ werden) wird sich die Verwaltung weiterhin mit dem Thema Wohnraum beschäftigen. „Das Handlungskonzept Wohnen steht an“, sagt Peter Weber. „Wir haben natürlich Bedarf an Wohnraum.“ Egal ob Baugrundstücke oder Mietwohnungen – der Immobilienmarkt in Olpe ist schwierig. Und vor allem teuer. „Wir haben ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage und das macht es teuer“, sagt er. „Wir werden stark darüber nachdenken müssen, wie wir das Angebot vergrößern können. Und zwar in allen Preislagen. Auch beim günstigen Wohnraum.“

Doch gerade dieses Themenfeld sei nicht einfach. Einiges sei bereits passiert -- wie das Projekt mit der Wohnungsgesonnenschaft in der Jahnstraße, wo 15 neue Wohnungen entstehen. Aber man schaffe es nicht, Wohnraum für fünf Euro anzubieten. „Davon werden wir uns gedanklich verabschieden müssen, zumindest, wenn es um einen Neubau geht“, erklärt Weber. „Wir müssen das Angebot vergrößern, damit in älteren Wohneinheiten wieder etwas Günstiges möglich ist.“

Doch was wird Peter Weber tun wird, wenn er nicht gewählt wird? „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, weil ich ja ein positiv denkender Mensch bin“, sagt der Bürgermeister.

Zur Person:

Amtsinhaber Peter Weber ist 51 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. 1988 hat er sein Abitur am Städtischen Gymnasium Olpe bestanden, im Jahr 1991 legte er die Prüfung zum Diplom-Rechtspfleger ab und arbeitete als Rechtspfleger bei den Amtsgerichten Olpe, Lennestadt und Plettenberg. Seit 1996 ist er Mitglied der CDU, 2009 wurde er als Stadtverordneter in den Rat der Stadt Olpe gewählt. Im Jahr 2012 wurde er Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion und Mitglied im Vorstand der CDU des Kreises Olpe.

Bei der der Bürgermeisterwahl 2015 wurde er zum Nachfolger des nicht mehr antretenden Bürgermeisters Horst Müller gewählt. Er bekam 61,36 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen Andreas Molter (UCW) und Wolfgang Wigger (SPD) durch. Andreas Molter bekam 16,43 Prozent der Stimmen, für Wolfgang Wigger stimmten 22,21 Prozent der Bürger der Stadt Olpe.

Nachgefragt

1 Wenn Sie alle Zeit der Welt hätten…?

Würde ich mich wieder in den heimischen Vereinen engagieren.

2 Ihr erstes selbst verdientes Geld?

Der Lohn für zwei Wochen Ferienarbeit bei der Fa. J&A Burghaus.

3 Bei welcher Sportart schalten Sie den Fernseher ab?

Billard.

4 Worüber sollte unbedingt mal ein Buch geschrieben werden?

Über die Kinderhospizarbeit in Olpe.

5 Welches Gebäude in Olpe wird zu Unrecht übersehen?

Die Krankenhauskapelle im St.-Martinus-Hospital. Viele übersehen diese Kapelle, für einige ist sie ein sehr wichtiger Ort.

6 Was haben Sie zuletzt geschenkt bekommen?

Eine Sonnenliege.

7 Mit welchem Trend können Sie nichts anfangen?

Mit der sich steigernden Respektlosigkeit in den sozialen Medien.

8 Sie knacken den Lotto-Jackpot – und dann?

Völlig unmöglich, ich spiele nie Lotto.

9 Wen möchten Sie einmal treffen?

Bruce Springsteen; seine Musik schätze ich seit meiner Jugend, sein politisches Engagement in den USA finde ich hervorragend.

10 Ihr Haus brennt, Sie können drei Dinge retten. Welche?

Das ist in Anbetracht der aktuellen Brandstiftungen in Olpe eine unangemessene Vorstellung. Ich wünsche niemanden, dass er in eine solche Situation kommt – auch mir nicht.