Olpe. Besucher des Bigge-Landmarktes auf dem Kurkölner Platz in Olpe bekommen frische, regionale Produkte und können sich mit Landwirten austauschen.

Seit 20 Jahren, genau seit dem 16. August 2000, besteht der Bigge-Landmarkt in Olpe als einziger Bauernmarkt dieser Art in der Region. Zunächst auf dem Marktplatz, seit 2012 auf dem Kurkölner Platz rund um den Geschichtsbrunnen, bieten hier heimische Landwirte aus dem Kreis Olpe und den Nachbarkreisen ihre Produkte an.

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Das Konzept des Bauernmarktes, der derzeit als erstes Projekt der Lokalen Agenda 21 in Olpe entstand, basiert auf drei Säulen: Mensch, Umwelt, Wirtschaft. „Der Kauf von Produkten aus der Region hilft nicht nur den bäuerlichen Familienbetrieben beim wirtschaftlichen Überleben, sondern ist auch ein wichtiges Element bei den Bemühungen um frische und qualitativ hochwertige Nahrungsmittel“, sagt Dr. Berndt Högermeyer, Mitglied im Facharbeitsteam Landwirtschaft der Lokalen Agenda 21 in Olpe und als solcher Mann der ersten Stunde.

Lebensmittelsicherheit, kurze Wege und Frische der Produkte sowie auch Wissensvermittlung seien wichtige Aspekte. „Jeder, der den Bauernmarkt besucht, kann mit den Landwirten ins Gespräch kommen und sich über die Produkterzeugung informieren.“ Sabine Melcher-Baldus, Umweltschutzbeauftragte der Stadt Olpe, erinnerte an Johannes Griesbach, der in diesem Jahr verstarb und als Mitglied des Facharbeitsteams ebenfalls ein Mann der ersten Stunde war.

Rezepte im Netz

Der Bauernmarkt hat ein Rezeptbuch aufgelegt, mit dem Gerichte aus den Produkten des Marktes gekocht werden können.

Eine Homepage liefert Infos und monatliche Rezepte:
www.bauernmarkt-olpe.de

Regionale Produkte mehr wertschätzen

Auf dem Markt angeboten werden Fleisch und Wurst, Milch, Eier, Honig und Honigprodukte sowie Konfitüren. Auch wenn es nur ein kleiner Markt ist mit rund einem halben Dutzend Ständen, ist alles vertreten, was in der hiesigen Mittelgebirgsregion produziert wird. „Im Sauerland wird nur wenig Gemüse angebaut. Rund 90 Prozent der Flächen sind Grünland“, erklärt Dr. Berndt Högermeyer.

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Der Standort am Kurkölner Platz erweise sich insgesamt als vorteilhaft, da hier mehr Laufkundschaft als am Marktplatz generiert werde und zudem Synergieeffekte mit dem nah gelegenen Gemüsegeschäft entstünden. Positiv wertet das Facharbeitsteam zudem, dass mit der Corona-Krise ein Umdenken eingesetzt habe, so dass Verbraucher regional und saisonal erzeugte Produkte wieder mehr wertschätzten.

“Leckere“ Tasche zum Geburtstag

Denn in der Vergangenheit habe mitunter das Interesse zunächst begeisterter Kunden aufgrund höherer Produktionskosten und damit höherer Preise abgenommen. „Für den heimischen Raum ist es wichtig, eine funktionierende bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten. Der Ausbau der regionalen Vermarktung sowie der Direktvermarktung ab Hof ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung“, so Dr. Berndt Högermeyer.

Weil der Bauernmarkt am Kurkölner Platz Geburtstag feiert, erhalten Kunden beim Einkauf eine „leckere“ Tasche. Darin enthalten sind diverse regional erzeugte Produkte sowie das Bauernmarkt-Rezeptbuch und ein Tütchen biologisches Saatgut für Feldsalat. Im Garten oder auf dem Balkon ausgesetzt, kann man sich damit den kommenden Winter über ein Stück Bauernmarkt direkt ins Haus holen.