Meggen. Die Bürger dürfen nicht mitentscheiden, welcher Neubau anstelle des Meggener Bahnhofs entstehen soll. Das letzte Wort liegt aber noch beim Rat.
Die Lennestädter Politik hält an ihrer grundsätzlichen Entscheidung fest, das ehemalige Bahnhofsgelände in Meggen an die Incler GmbH aus der Schweiz zu verkaufen. Diese Empfehlung an den Stadtrat hat der Stadtentwicklungsausschuss am Dienstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, gab Bürgermeister Stefan Hundt am Mittwoch auf Nachfrage bekannt.
Neu in dem Beschluss ist die Aufforderung, dass die Incler GmbH, hinter der mit Walter Brieden ein gebürtiger Lennestädter steht, dem Ausschuss vor Abschluss des Kaufvertrags die Entwurfsplanung und ein Zeitfenster für die Errichtung des Gebäudes vorlegen soll. Auf der Fläche direkt an den Bahngleisen soll nach bisherigen Planungen ein Haus mit zwölf Wohnungen und gewerblicher Nutzung im Erdgeschoss entstehen.
Verbindung mit Umbau der Bahnhaltestelle
Bei den Neubau-Plänen soll der ebenfalls vorgesehene Umbau der Bahnstation zu einer barrierefreien Haltestelle und insbesondere die Erneuerung der Unterführung berücksichtigt werden. „Solche Sachen dürfen nicht isoliert betrachtet werden“, betonte der Bürgermeister. Wenn die Entwürfe fertiggestellt sind, sollen sie in geeigneter Form der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
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Bestätigt wurde noch einmal der Kaufpreis von 40 Euro pro Quadratmeter, der damit deutlich unter dem Bodenrichtwert von 80 Euro liegt. „Das ist ein schwieriges Grundstück“, verwies Stefan Hundt auf die Restriktionen, die etwa mit der Lage an den Bahngleisen verbunden sind, „von daher ist das ein angemessener Preis.“
Über das genaue Abstimmungsergebnis schwieg der Bürgermeister: „Darüber darf ich keine Auskunft geben.“ Bereits in der öffentlichen Sitzung hatten SPD und Grüne jedoch gefordert, eine Bürgerbeteiligung durchzuführen, bevor das Grundstück neu vergeben wird. Damit wäre auch ein Entwurf einer Meggener Investorengruppe wieder im Rennen gewesen.
Mitwirkung der Bevölkerung gefordert
Die Empfehlung des Stadtentwicklungsausschusses muss in zwei Wochen noch vom Stadtrat bestätigt werden. Dieser Umweg war notwendig geworden, nachdem der Landrat als Kommunalaufsicht das Recht des Ausschusses anzweifelte, eine solche Entscheidung selber treffen zu dürfen. Daraufhin wurden die Beschlüsse aufgehoben und nun neu gefasst.
„Wir sind nicht enttäuscht“, sagte Uwe Silberberg, Mitglied der Investorengruppe aus Meggen auf Anfrage, „wenn für Meggen eine vernünftige Bebauung entwickelt wird.“ Er wünsche sich bei der Vorstellung der Entwürfe eine Mitwirkungsmöglichkeit für die Meggener Bevölkerung. „Es war von Anfang an unsere Intention, das Beste für Meggen herauszuholen.“