Kreis Olpe. Zum Schulstart im Kreis Olpe loben Busfahrer die Disziplin der Schüler beim Maske tragen. Einige wären aber gerne im Homeschooling geblieben.
Heute fiel der Startschuss in den „neuen“ Regelbetrieb an Schulen im Kreis Olpe mit Maskenpflicht. Schon vor Schulbeginn war die Stimmung bestens und zwar an den Busbahnhöfen und den Bushaltestellen. Die meisten Schüler hatten sich nicht nur durch die Sommerferien wochenlang nicht gesehen, sondern auch durch den Unterricht auf Distanz und das Lernen in Lerngruppen seit März. Wir haben uns ins Getümmel gestürzt und uns ein Bild gemacht wie Busfahren mit Maske und das Einhalten von Abstandsregeln am ersten Schultag funktioniert.
Am Olper Busbahnhof trudeln seit 7 Uhr die Busse ein. Mehr als 1000 Schüler kommen hier an, um von hier die St.-Franziskus-Schule und das städtische Gymnasium anzusteuern. Dichtes Gedränge in den Bussen ist nur vereinzelt zu erkennen, denn die meisten Busse kommen mit einem Anhänger.
Auch Irma Bachhausen und Jasmin Alfes stehen am Olper Busbahnhof. Sie warten auf ihre Linie, die sie nach Wenden zur Gesamtschule bringt. „Der erste Tag ist echt aufregend. Wir sind gespannt, was uns erwartet,“ berichtet Irma Bachhausen. Bauchschmerzen gibt es bei ihr und ihrer Freundin Jasmin Alfes dennoch: „Ich habe keine Lust, die ganze Zeit die Maske zu tragen. Das wird schon anstrengend, vor allem bei der Hitze. Um darauf zu verzichten, hätte ich lieber weiterhin Unterricht auf Distanz und Homeschooling gehabt.“
Und schon trifft der nächste Bus ein. Yildrim Kaya von der Wern Group steuert ihn. Er kommt von seiner ersten Tour mit einem Bus voller Schüler. „Alle Schüler sind sehr vernünftig und tragen Mund- und Nasenschutz. Die erste Fahrt ist sehr gut gelaufen,“ berichtet der Busfahrer, der an diesem Morgen weitere Schüler, diesmal nach Wenden zur Gesamtschule bringt. Positiv ist auch die erste Bilanz von Holger Köster, Schulleiter des Städtischen Gymnasium Olpe: „Es läuft hier sehr diszipliniert und die Schüler ziehen ihre Mund- und Nasenbedeckung auf, sobald sie das Schulgelände betreten.“ Für alle ist es eine neue Situation. Neue Pausenregelungen mussten getroffen werden, die Pausenaufsichten durch die Lehrkräfte wurden verstärkt und dazu angehalten auf die Maskenpflicht hinzuweisen. „Wir sind auf sehr viel Verständnis seitens der Schülerschaft gestoßen,“ berichtet Köster.
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Im Minutentakt fahren an diesem Morgen auch in Attendorn die Busse und Autos auf den Parkplatz der Rundturnhalle im Schwalbenohl. Auch hier steht der Schulalltag im Zeichen der Maske.
Das selbe Bild wie schon in Olpe: Die Schüler halten sich vorbildlich an diese Auflage. Ohne Hektik steigen sie mit Mund- und Nasenschutz aus den Bussen. Darunter auch Rojin und Tina. Beide gehen ab heute in die zehnte Klasse und sehen den Schulalltag mit gemischten Gefühlen entgegen. „Ich wäre lieber noch im Homeschooling geblieben“, erklärt Rojin auf Nachfrage. Doch ihre Freundin Tina freut sich, die Mitschüler wiederzusehen. Wie allerdings der Unterricht mit Maske ablaufen soll, da haben beide ein mulmiges Gefühl. „Wir haben zwei Tagen in der Woche gleich acht Stunden Unterricht und das mit Maske“.
Elterntaxis sind verstärkt in Attendorn im Einsatz
Busfahrer Andreas Trapp hebt den Daumen hoch. „Das ist heute Morgen sehr diszipliniert abgelaufen. Alle Schüler hatten beim Einsteigen eine Maske auf und Gedränge gab es auch nicht.“ Mehr Busse konnten allerdings nicht eingesetzt werden. „Woher sollen die kommen?“ Das Einhalten der Abstandsregelungen ist so natürlich nicht gegeben.
Klaus Bachhausen, stellvertretender Schulleiter der Hansaschule, ist extra zur Haltestelle gekommen, um zu sehen, dass alle sich an die Vorschriften halten. Ein Blick über den Parkplatz zeigt ihm, das Elterntaxi ist heute verstärkt im Einsatz. „Ich kann die Eltern da auch ein Stück verstehen“, so der Pädagoge. Luca und Lina sind zwei dieser Kinder. „Besser ist besser. Wir wollen erst einmal sehen, wie alles anläuft“, so die Eltern.
Lehrer Tobias Clever hat tags zuvor extra nochmals über die sozialen Medien der Schule auf die Regeln für den Schulalltag hingewiesen. „Ob alles funktioniert, zeigt der Praxistest.“ Lehrerin Eva Hesse macht sich mehr Gedanken über den Unterricht bei den Temperaturen und dann mit Maske. „Wenn die Schüler umfallen wie die Fliegen, muss schnell eine andere Lösung her.“