Rothemühle. Zwei Häuser entstehen in Rothemühle. Laut Bauherr Peter Dornseifer sollen sie bis März 2021 fertig sein.
Ein Zug ist schon seit ewiger Zeit nicht mehr durch Rothemühle gefahren. 1983 war endgültig Endstation: Der Bahnverkehr zwischen Rothemühle und Freudenberg wurde eingestellt. Trotzdem blieben die Bahnbrücke über die L 341 und der alte Bahndamm bestehen, sehr zum Ärgernis der Rothemühler. Denn es war alles andere als ein ansehnliches Bild bei der Einfahrt in den Ort. Doch nach dem Abtrag des Bahndammes im Jahr 2018 und dem Abriss der Brücke im vergangenen Jahr war der Weg endlich frei für eine neue Nutzung: Jetzt gibt es Wohnraum auf dem Areal der ehemaligen Bahntrasse.
„Es entstehen dort zwei Häuser mit jeweils zehn Wohnungen“, teilte Peter Dornseifer auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Größe der Wohnungen liege zwischen 40 und 90 Quadratmetern. Fertigstellung soll laut Dornseifer im März 2021 sein.
Brücke im Jahr 2019 abgerissen
Der Bahndamm in Rothemühle war von April bis Juni 2018 abgetragen worden.
Dabei fielen etwa 8000 Kubikmeter Erde, Geröll und Steine an. Dadurch, dass die Firma Dornseifer im Industriegebiet Hünsborn-Ost baute, konnten die Bodenmassen dort zum Auffüllen gut gebraucht werden. Dies war für Dornseifer und die Gemeinde Wenden am Ende eine Win-Win-Situation.
Der Abriss der Brücke erfolgte in der Zeit von 29. Juli bis 26. August 2019.
Gebaut werden die beiden dreigeschossigen Häuser auf dem 2500 Quadratmeter großen Grundstück von der Biggetal-Immobilien GmbH, deren Alleineigentümer Peter Dornseifer ist. Alle Wohnungen sollen vermietet werden. Sie werden barrierefrei und altengerecht sein, es gibt einen Aufzug, so dass gerade auch ältere Bürgerinnen und Bürger hier einziehen können. Allerdings gibt es im Gegensatz zum benachbarten „Haus Elisabeth“ der Katholischen Hospitalgesellschaft keinerlei Betreuung. Alle Wohnungen werden über eine Terrasse oder einen Balkon verfügen.
Erschließung über Kölner Straße
Die Erschließung der beiden Wohnhäuser erfolgt über die Kölner Straße (L 342). Die Parkplätze für die Mieter entstehen in dem Bereich zwischen den neuen Häusern und der Tankstelle.
„Das Umfeld hat in den letzten Jahren immer mehr an Attraktivität gewonnen“, sagt Dornseifer im Gespräch mit unserer Redaktion. Zwar würden die beiden Häuser nach vorne hin zur Straße liegen, doch sei man dahinter direkt mitten im Grünen. In der Tat. In diesem Bereich soll die Bigge freigelegt und eine neue Radwegeanbindung geschaffen werden.
Mit dem Bau der beiden Häuser endet auch eine jahrelange politische Diskussion über das ehemalige Bahngelände in Rothemühle. Am 1. April 2014 hatte der Wendener Rat beschlossen, die Fläche an einen Investor zu verkaufen, der Brücken-Abriss und Abtrag des Bahndammes selbst durchführen wollte. Doch dieser machte einen Rückzieher. Die CDU Oberes Biggetal hatte dann im Juni 2016 beantragt, dass die Gemeinde Abriss und Abtrag selbst organisiert, um eine baureife Fläche anbieten zu können. So kam es denn auch. Die Gemeinde verkaufte die Fläche an die Firma Dornseifer, die in Rothemühle bereits vor Jahren ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet hatte.