Bernhard Schwermer aus Kirchhundem-Heinsberg, erfahrener Gastronom und DEHOGA-Kreisvorsitzender
1. Wie ist die Stimmung in der Branche gut zwei Monate nach dem Re-Start?
In Landgasthöfen und Hotels überraschend gut, kleinere Kneipen haben es schwer. Auch für Familienfeiern, in der Event-Gastronomie, in Discotheken und bei Catering-Betrieben läuft es nicht gut. Nicht umsonst hat gerade TV-Köchin Sarah Wiener Insolvenz angemeldet. Viele potenzielle Gäste haben immer noch Angst.
2. Feiern mit bis zu 150 Gästen sind wieder möglich. Verfrüht, oder ein mutiger Schritt in die richtige Richtung?
Auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Ob verfrüht, wird sich nach der Rückkehr der Sommerurlauber zeigen. Es betrifft aber auch nur die Betriebe, die genügend Platz haben, so etwas mit der Abstandsregelung umzusetzen.
3. Was ist zu befürchten, wenn es zu einer zweiten Corona-Welle kommt?
Dann wird die prognostizierte Insolvenzwelle von rund 20 Prozent dramatisch in die Höhe schnellen. Meiner Ansicht nach wird es dazu aber nicht kommen, weil lokalen Wellen auch mit lokalen Lockdowns begegnet werden kann, ähnlich wie bei Burger King in Olpe, wo der Betreiber selbst die Initiative ergriffen hat.