In der Coronakrise sind vor allem Bewohner der Seniorenheime stark gefährdet. Nicht nur im Hinblick auf eine Infektion, sondern auch, weil ältere Menschen zur Risikogruppe zählen. Hier müssen die Hygienerichtlinien also besonders streng eingehalten werden. Das hat auch Auswirkungen auf die Tagespflegeeinrichtungen, die lange geschlossen bleiben mussten. „Wir haben seit dem 8. Juni wieder geöffnet. Und die Menschen haben sich unglaublich darüber gefreut“, erzählt Esther Sagafe.
Dennoch ist Corona allgegenwärtig. Besonders auffallend sei die fehlende Körpernähe. „Für uns und auch die Senioren war es ganz normal sich zu umarmen oder zu drücken.“ Das müsse jetzt wegen der Abstandsregelung zurückstehen. Einige Gäste, die unter Schwerhörigkeit leiden, können dem „Sprechen aus der Distanz“ nicht ganz folgen. „Und das Singen – das fehlt uns unheimlich“, sagt Sagafe. Aerosole, die verstärkt durch das Singen produziert werden, können sich nämlich lange in der Luft halten und stehen deswegen im Verdacht, gefährlicher als eine Tröpfcheninfektion zu sein. Natürlich wurden auch in der Tagespflege die Gruppen verkleinert, um den Sicherheitsabstand zu bewahren. Ganz wichtig sei aber auch das Lachen in einer für uns alle so ungewohnten Situation: „Bei aller Ernsthaftigkeit ist es tröstend, nicht den Humor zu verlieren.“