Heinsberg. Schützenkönig Jürgen Poggel hat eine ziemlich genaue Vorstellung, wie Heinsberg noch schöner und lebenswerter werden könnte.

Kernig, strackfutt (geradeaus), aber herzlich, so sind die Heinsberger!

Die Schützenfestsaison im Kreis Olpe fällt Corona zum Opfer. Das bedeutet auch: Die Königspaare gehen in die Verlängerung. Rund um den Schützenfesttermin beantworten sie daher unsere Königsfragen.

Heute: Schützenkönig Jürgen Poggel und seine Königin Sarah Hupertz, Majestäten des Schützenvereins Heinsberg.

1 Was ist Ihr Lieblingsplatz in Heinsberg?

Home, sweet home: Mein altes Fachwerkhaus.

2 Wo kann man in Heinsberg am gemütlichsten ein Bier trinken?

An meinem Flügel. Beim Stämmi auf der Bank. In der Schützenhalle. Eigentlich überall…

3 Wo hat man die schönste Aussicht auf Heinsberg?

Von der „Gans Höh‘“, unweit der Vogelstange; vom „Hohlen Weg“, vom „Erdbeerweg“ und von der „Ersten Station“: von den Bergen aus allen Himmelsrichtungen.

4 Was ist am Schützenfest-Wochenende in Heinsberg der schönste Moment?

Für die Majestäten ist alles schön. Bevor man das ja selbst noch gar nicht weiß, ist da die Bierprobe am Freitagabend, die Schützenmesse (die Heinsberger sind ja als „Kuckucks“ bekannt: der Organist lässt den Ruf dieses Vogels auf der Orgel häufig erklingen ;-) und das Antreten unterhalb der Vogelstange mit dem Choral: „Ich bete an die Macht der Liebe“. Das ist für mich Gänsehaut pur.

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5. In welchem Verein in Heinsberg – abgesehen von den Schützen – herrscht die beste Stimmung?

Im Musikverein und in der Tanzmusik.

6. Welche Person in Heinsberg hat einen Orden verdient?

Eigentlich meine Eltern und alle Älteren, die uns den Ort und die Gemeinschaft so hinterlassen haben, dass meine Generation hier eine hohe Lebensqualität vorfindet, was die dörfliche Gemeinschaft anbetrifft, über die Nachbarn und Freunde bis hin zu den Vereinen.

7. Was ist das Schönste am Leben in Heinsberg?

Wir wohnen dort, wo andere Urlaub machen: ein sehr hohes Maß an Erholung und Entschleunigung. Weitestgehender freundlicher und harmonischer Umgang untereinander.

8. Welches Event in Heinsberg – neben dem Schützenfest – darf man nicht verpassen?

Das Frühjahrskonzert des Musikvereins. (Das ist dieses Mal eine leichte Antwort für mich…)

9. Was ist der größte Makel an Heinsberg?

Der Zustand einiger Nebenstraßen nebst unterirdischen Versorgungsleitungen, besonders „Im Pfeifershof“. Darüber hinaus ist der Zustand des Kunstrasenplatzes besorgniserregend. Und das, wo doch die Damenmannschaft nach dem souveränen Aufstieg in die Bezirksliga in der vergangenen Saison nun den sensationellen Aufstieg in die Landesliga feiern darf.

10. Welche Schlagzeile über Heinsberg möchten Sie gerne einmal lesen?

„Heinsberg erster Ort in der Gemeinde Kirchhundem mit autarker, emissionsfreier und nachhaltig umweltschonender Energieversorgung durch ein Pumpspeicherwerk am ehemaligen Eisenbahnviadukt in Böminghausen mit einzigartigem Tourismusprojekt“! Es würden zwei neue Siedlungen entstehen: Neu-Oberalbaum und Neu-Unteralbaum.

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11. Beschreiben Sie die Menschen in Heinsberg mit drei Adjektiven!

Kernig, strackfutt (geradeaus); herzlich!

12. Fassen Sie das Leben in Heinsberg in einem Satz zusammen!

Zitat „Bläck Fööss“: „Et Schönste, wat m’r han, schon all die lange Johr, es unser Veedel,

denn he hält m’r zosamme, ejal, wat och passeet, en uns’rem Veedel!“

Und Veedel ist unser Dorf Heinsberg.

13. Welches ist das schönste Gebäude in Heinsberg?

Unsere Kirche. Unsere Schützenhalle.

14. Was ist der größte Anziehungspunkt für Kinder in Heinsberg?

Die Angebote vom Kindergarten und von der Grundschule vor Ort. Die Spielplätze, die wir unter anderem von der Dorf-AG stetig erweitern und verbessern wollen.

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15. Ein Jahr als echter König: Was würden Sie in Heinsberg ändern, wenn Sie alles Geld der Welt hätten?

Alle Wohnhäuser sanieren, wo es nötig ist. Alle Straßen ebenso. Schule und Kindergarten nicht nur digital renovieren, sondern einen Fond stiften, der zusätzliche Arbeitsplätze für die Betreuung und Integration dauerhaft ermöglicht. Noch mehr Kinderspielplätze. Eine Bike-Arena für die Jugendlichen. Häusliche Pflege dauerhaft initiieren und bezahlen und Essen auf Rädern unterstützen. Modernste Fahrzeuge für die Feuerwehr. Einen neuen Boden für die Schützenhalle. Eine Restaurierung der Heinsberger Kirchenorgel. Mehr nicht! Den Rest schaffen die Vereine selbst. Denn nur durch das gemeinsame Anpacken und miteinander entstehen Gemeinschaft und das Gefühl und die Genugtuung, dass man füreinander einsteht.

16. Wie (wo und mit wem) werden Sie das Wochenende des ausgefallenen Schützenfestes verbringen?

Auf jeden Fall zuhause im zulässigen Rahmen. (Ob meine Königin dabei sein wird, bleibt abzuwarten. Sie zieht um.) Wir beflaggen unser Dorf. Die Schützenmesse und die Kranzniederlegung am Ehrenmal sind geplant ebenso wie die Ehrungen der Jubilare.

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17. Was wünschen Sie sich für das Schützenfest 2021?

Genauso harmonisch, friedvoll und unbekümmert locker und fröhlich wie 2019!

18. Welcher war Ihr bislang schönster Tag als Königspaar?

Der Sonntag, beginnend mit dem Abholen des Hofstaates am Sporthaus und den weiteren Zeremonien bis zum letzten Song der Tanzmusik.

19. Auf welchen Tag als Königspaar freuen Sie sich noch besonders?

20. Durch die pandemiebedingten Ausfälle dürfen wir nächstes Jahr am Jubiläumsfestzug hier in Heinsberg zusätzlich teilnehmen.

21. Wofür lohnt es sich, in Heinsberg zu kämpfen?

Dafür, dass junge Familien zuziehen können – Wohnungen und/oder Bauplätze finden - und in die dörfliche Gemeinschaft aufgenommen werden.

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22. Worauf freuen Sie sich nach der Corona-Krise in Heinsberg am meisten?

Auf ein 2019 zweipunktnull! Dass alles wieder Normalität wird mit dem Bewusstsein, dass diese Krise trotz aller negativen Auswirkungen uns eine ganz wichtige Aufgabe gezeigt hat: Wir sind alle aufeinander angewiesen. Das müssen wir zum Teil neu lernen und es muss aber klar werden, dass nur der Mut zur Gemeinschaft die Gesellschaft nicht spalten wird!