Wenden. Der Online-Versandriese Amazon sucht einen neuen Standort im Kreis Olpe. Es wäre der erste in Südwestfalen.

Amazon möchte in der Gemeinde Wenden ein Verteilzentrum errichten. Das wird zumindest derzeit geprüft. Für den Onlineversand-Riesen wäre das der erste Standort in Südwestfalen. Wo genau sich Amazon niederlassen möchte, ist allerdings noch unklar. „Das Projekt befindet sich in einem frühen Stadium“, erklärt Nadiya Lubnina von der Amazon-Pressestelle auf Anfrage unserer Zeitung mit. „Haben Sie Verständnis dafür, dass wir an der Stelle keine genauen Informationen zum Standort preisgeben können, da alles noch in der Prüfung ist.“

Doch was genau ist nun ein „Verteilzentrum“? Zunächst einmal sind diese von den großen Logistikzentren zu unterscheiden. Davon hat Amazon weltweit mehr als 175, 14 davon befinden sich in Deutschland. Verteilzentren sind in der Regel kleinere Standorte, etwa 5000 bis 10.000 Quadratmeter groß (Logistikzentren können bis zu 100.000 Quadratmeter groß sein). Ein Lager gibt es in den Verteilzentren, wo etwa 100 bis 150 Mitarbeiter beschäftigt werden, nicht. Dort werden Pakete aus den Logistikzentren für die Auslieferung an den Kunden sortiert. Man spricht auch von der „letzten Meile“ auf dem Weg zum Empfänger, erklärt die Vertreterin der Pressestelle.

Die Kundennachfrage steigt

Aber warum plant Amazon ein solches Objekt in der Gemeinde Wenden? „Eigene Verteilzentren benötigen wir dort wo Kundennachfrage steigt, besonders nach schnelleren und flexibleren Lieferoptionen“, teilt Nadiya Lubnina mit. „Und wir machen es komplementär zu unseren bestehenden Partnern – großen Paketdiensten.“

Die Anlieferung der Pakete aus den Logistikzentren erfolge vor allem nachts, führt die Vertreterin der Pressestelle aus. „An allen unseren Standorten wollen wir ein guter Nachbar sein“, betont Nadiya Lubnina. „Wir schaffen Arbeitsplätze und engagieren uns für gute Zwecke in der Gemeinde.“

Amazon Logistics biete lokalen Lieferpartnern die Möglichkeit mit Amazon zu wachsen. „Sie bringen zusätzliche Kapazität und Flexibilität für die letzte Meile, dadurch werden wir wachsender Kundennachfrage gerecht und können unseren Kunden in der Region einen noch besseren Service bieten“, erklärt Nadiya Lubnina.

Bernd Clemens, Bürgermeister der Gemeinde Wenden, darf aufgrund einer Geheimhaltungsvereinbarung keine Information bezüglich des möglichen Standortes rausgeben. „Alle Gespräche wurden bisher vertraulich geführt“, erklärt er.

Es gibt fünf Industriegebiete: „Auf dem Ohl“ und „Auf der Mark“ in Gerlingen sowie „Gewerbegebiet Süd-West“, „Gewerbegebiet Ost“ und „Gewerbegebiet West“ in Hünsborn.