Wenn das neue Olpe entsteht, darf das alte nicht abgehängt werden.

Vor der Stadt Olpe steht ein Jahrzehnt, in der der ganz große städteplanerische Wurf gelingen kann. Das machte die Vorstellung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) in der Olper Stadthalle deutlich. Eine Freifläche nahe der Innenstadt, die ein derart riesiges Potenzial für kreative Ideen bietet, hat absehbar keine andere Stadt in der Region zu bieten.

Wie so etwas im Einzelnen aussehen könnte, worauf zu achten ist, was man besser unterlassen sollte - all das steckt zumindest ansatzweise drin im ISEK, das unter anderem auch den Weg zu Bundes- und Landesfördertöpfen ebnen soll.

Einen Warnschuss sollten Politiker wie Planer ernstnehmen: Die Gastronomie im ,alten Olpe’, also rund um Marktplatz, Kurkölner Platz und in der Nachbarschaft hat das Zugpferd Café Extrablatt im ,neuen Olpe’ schon zu spüren bekommen.

Wenn das ,neue Olpe’ also planerisch zu einem derart starken Anziehungspunkt wird, wie es die vorliegenden Ideen erwarten lassen, muss man sich um die Zukunft der Altstadt Sorgen machen.

Es muss irgendwie gelingen, die viel befahrene Franziskanerstraße, die wie eine Art Klotz am Bein jedes Planers hängt, nicht zur unüberbrückbaren Hürde zwischen Alt und Neu werden zu lassen.

Fatal wäre es, wenn sich im ,neuen Olpe’ noch ein oder zwei Top-Gastronomen ansiedeln würden, die Leute mit dem Auto dort hin führen, um anschließend vielleicht noch auf dem schmucken ,Olper Platz’ vor einem neuen Rathaus zu flanieren und dann den Rückzug anträten.

Die Neue Mitte hat es seinerzeit geschafft, sich an den bestehenden Stadtkern anzulehnen, den flanierenden Kunden anzuziehen und ihn wieder ans alte Zentrum zurückzugeben. Davon profitiert die Stadt bis heute. Gastronomie und Inhaber geführter Einzelhandel haben aus Olpe ein lebendiges Städtchen werden lassen. Nichts weniger steht auf dem Spiel.