Wenden. Die Grundschule in Rothemühle ist zu klein, um alle Ottfinger Kinder aufzunehmen. Die SPD will Abhilfe schaffen und bringt die Kirche ins Spiel.

Neun Kinder aus Ottfingen können ab dem Sommer nicht mit den anderen Erstklässlern aus ihrem Ort in der Grundschule in Rothemühle unterrichtet werden, sondern müssen nach Wenden fahren. Der Grund: Die Räumlichkeiten in Rothemühle lassen nur die Einrichtung einer Klasse zu, so dass der Schulleiter die Ottfinger Kinder auf beide Standorte des Grundschulverbunds aufteilen musste. „Keine dankbare Entscheidung“, weiß Fachbereichsleiter Michael Grebe von der Gemeinde Wenden. Die SPD versteht den Unmut der betroffenen Eltern – und möchte Abhilfe schaffen.

Ratsmitglied Ludger Reuber hatte die Verwaltung bereits in der Sitzung des Schulausschusses im vergangenen Juli, bei dem die Grundschulstandorte Wenden und Rothemühle besichtigt wurden, darum gebeten, zu prüfen, ob aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten nicht das Wohngebäude an der Grundschule Rothemühle für den Unterricht mit herangezogen werden kann. In dem Fall müsse der Mieter ausziehen und es seien Umbauarbeiten erforderlich, habe die Stadt nach SPD-Angaben geantwortet. „Nun sind wir ein Jahr weiter und es muss dringend eine Lösung geschaffen werden“, fordert Ratsmitglied Catrin Stockhecke-Meister.

Neue Räume für größeren Bedarf

Zur kurzfristigen Überbrückung des Raumproblems hat die SPD inzwischen Kontakt zum Kapellenbauverein der evangelischen Kirche in Rothemühle aufgenommen. Direkt neben der Schule sind Räume vorhanden, die in den 90er Jahren bereits für Unterricht genutzt wurden. Damals standen Teile der Grundschule wegen eines Umbaus nicht zur Verfügung. Ob die Räumlichkeiten der evangelischen Kirche für den Schulunterricht heute wieder nutzbar wären, ist noch nicht klar, erklärt die SPD. Eine Besichtigung der Räume sei terminiert. Auch die Gemeinde habe das noch nicht geprüft, bestätigt Michael Grebe.

„Aus unserer Sicht kommt nur eine langfristige Lösung für das Raumproblem in Rothemühle in Frage“, so die Parteivorsitzende Jutta Hecken-Defeld. „Wenn man nach der aktuellen Schülerprognose für die nächsten Jahre geht“, erläutert das Ottfinger Ratsmitglied Robert Dornseifer, „so müssen im Grundschulverbund Wendener Land grundsätzlich Räumlichkeiten für zehn Klassen zur Verfügung stehen, um dem künftigen Bedarf gerecht zu werden.“

Unterstützung für Eilantrag der Eltern

Sollten die Raumkapazitäten in Rothemühle kurzfristig nicht mehr aufgestockt werden können, signalisiert die SPD Unterstützung für den Eilantrag der Eltern, über den in einer außerordentlichen Ratssitzung am Dienstag, 14. Juli, entschieden wird. Sie fordern einen Schülerspezialverkehr, mit dem ihre Kinder direkt von Rothemühle zur Grundschule nach Wenden gebracht würden. Andernfalls wäre eine Fahrt mit der regulären Busverbindung notwendig, die einen Umweg über Altenhof fährt.

„Sollte keine räumliche Alternative in Rothemühle gefunden werden, dann müssen die Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler in ihrem Eilantrag zum Schülerfahrverkehr unterstützt werden. Die SPD Wenden legt Wert darauf, dass den Erstklässlern ein positiver Start in die Schulzeit ermöglicht wird“, erklärt Ludger Reuber.