Kreis Olpe. Im Kreis Olpe sind wieder mehr Menschen arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr verdoppelte sich die Zahl sogar fast. Jugendliche sind hart betroffen.

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Olpe ist im Juni immer noch gestiegen, allerdings nicht mehr so deutlich wie noch in den Vormonaten. 3748 Menschen sind arbeitslos gemeldet, berichtet die Agentur für Arbeit, das sind 201 Menschen oder 5,7 Prozent mehr als im Mai. Der Vergleich zum Juni des Vorjahres macht das Ausmaß der Krise deutlich: Seitdem ist die Arbeitslosigkeit um fast 50 Prozent (+1165) angestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,7 Prozent (+1,5 Punkte gegenüber dem Vorjahr).

Besonders betroffen sind Jugendliche. 421 Arbeitslose waren im Berichtsmonat jünger als 25 Jahre, das sind 54 mehr als im Vormonat und mehr als doppelt so viele wie vor einem Jahr (201). „Dass die Jugendarbeitslosigkeit im Juni steigt ist eigentlich saisontypisch, da zu dieser Zeit Ausbildungsverhältnisse auslaufen oder Jugendliche möglicherweise nicht nahtlos an den Schulabschluss in eine Ausbildung münden. Dennoch zeigt sich gerade im Vergleich zum letzten Jahr, dass die Pandemie gerade diese Kundengruppe vor Herausforderungen stellen könnte“ so Daniela Tomczak, Leiterin der Agentur für Arbeit in Siegen.

Die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeitergeld ist im Juni nur noch um 41 gestiegen. „Der Trend ist deutlich rückläufig, denn der Großteil der Meldungen ist bereits in den vergangenen Monaten erfolgt“, erklärt die Agenturchefin. Die genauen Zahlen über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit können nur zeitverzögert abgebildet werden. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung hatte erst kürzlich gezeigt, dass im Kreis Olpe NRW-weit im Verhältnis die meisten Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt wurden.