Olpe. Ihre Freizeit genießen die Menschen im Kreis Olpe besonders gerne am Biggesee. Eine Nacht in den Blockhütten von „Bigge Elements“ zeigt, warum.
Viel Grün, abends am Lagerfeuer sitzen, den Biggesee zu Füßen: Seit knapp drei Wochen bietet Stefan Lamers, Inhaber von „Bigge Elements“ am Sonderner Kopf, auch Übernachtungsmöglichkeiten für Naturliebhaber an, die nicht komplett auf Komfort verzichten möchten.
Gruppen stehen wahlweise das „Bigge Elements Gästehaus“ zur Verfügung oder zehn Blockhütten, die sich auf einem ehemaligen Campingplatz unterhalb der L 512 in Olpe-Kirchesohl befinden – rund fünf Kilometer entfernt von der Homebase am Sonderner Kopf.
Fünf-Sterne-Bewertung bei „Airbnb“
Ursprünglich war die Vermietung der Blockhütten für Schulklassen und Teambuilding-Maßnahmen gedacht. „Dann kam aber Corona dazwischen“, meint Lamers. Er änderte kurzfristig den Plan und stellte die Holzhütten auf der Buchungsplattform „Airbnb“ ein, um sie auch naturverbundenen Privatpersonen zur Verfügung zu stellen. „Natürlich muss man sich darauf einstellen, dass das hier kein Hotel ist“, so Lamers. „Aber das Feedback ist wirklich überragend. Bis jetzt waren alle Gäste super zufrieden und haben Fünf-Sterne-Bewertungen abgegeben.“
Und tatsächlich schlägt durchweg Begeisterung in den Kommentaren der Gäste durch. Ein Besucher aus Bocholt empfindet die Blockhütten-Unterkunft als echten Geheimtipp: „Lage direkt am See mit Privatbereich am Wasser und Wanderweg direkt vor der Tür. (…) Perfekt für einen ruhigen und privaten Aufenthalt mitten in der Natur abseits von Campingplatz, Tourismus und Co.“ Klingt vielversprechend. Grund genug, um den heimischen Geheimtipp selbst mal zu testen.
Lamers empfängt uns freundlich mit einem „Corona-Gruß“ – ein leichtes Antippen mit dem Fuß – und führt uns über das Gelände. Wir sind heute die einzigen Gäste auf der Anlage und dürfen uns sogar eine Hütte aussuchen. Wir entscheiden uns für Haus Nummer 1. Einfach, weil es das nächst gelegene zu den Sanitäranlagen ist, etwa 30 Meter entfernt.
WLAN-freie Zone zur Entschleunigung
Die Innenausstattung ist schlicht, aber vollkommen ausreichend: zwei Einzelbetten, zwei Campingstühle, ein Tisch, darauf ein Windlicht und eine filigrane LED-Lichterkette, die warmes, gedämmtes Licht spendet. Die Betten sind frisch bezogen, für jeden Gast liegen jeweils zwei gefaltete Handtücher obenauf. Das Hüttenholz hat sich den sonnigen Tag über erwärmt und gibt seinen charakteristischen Geruch ab.
Falls es die Nacht kühl werden sollte, können wir die an der Wand angebrachte Heizung etwas aufdrehen. Strom gibt es nämlich in der Hütte, auch genügend Steckdosen, um Handy, Tablet und Co. zu laden. WLAN ist allerdings nicht vorhanden – und das ist auch gewollt. Es geht ums Entschleunigen, es geht darum, vom Alltagsstress Abstand zu gewinnen, den Augenblick zu genießen und die Natur auf sich wirken zu lassen.
„Fühlt euch wie Zuhause!“, sagt Lamers zum Abschied und drückt uns die Schlüssel in die Hand. Gerne. Doch erstmal möchten wir das Gelände noch ein wenig erkunden, selbst erleben, warum die Gäste vor uns so sehr begeistert waren. Wir brauchen nicht lange, um das herauszufinden. Der hinter unserer Hütte gelegene Gehweg führt nach ein paar Schritten zum Bootshaus des Ruderclubs, noch ein paar Schritte weiter und wir stehen am Ufer des Biggesees. Kein Autolärm, keine Menschen, nur Vogelgezwitscher und das gleichmäßige Prasseln der feinen Regentropfen auf der Wasseroberfläche. Wir sind im Hier und Jetzt. Ein glücklicher Moment.
Auch interessant
Der Regen wird stärker, die Luft kühlt sich ab. Eine heiße Dusche kommt da gerade recht. Sowohl die Dusch- als auch die WC-Anlagen sind sehr sauber, genauso wie die voll ausgestattete Küche im Haupthaus, die wir ebenfalls mitbenutzen dürfen. Wir gehen zurück in unsere Hütte, die Dämmerung hat bereits eingesetzt. Unter den schweren Bettdecken lauschen wir dem prasselnden Regen, der auf das Dach tropft. Gleichmäßig. Bis wir einschlafen. Zufrieden und entspannt.