Kreis Olpe. Bei großen Waldbränden ist es für die Feuerwehr schwer, an genügend Löschwasser zu kommen. Landwirte helfen im ganzen Kreis Olpe mit.

Waldbrände stellen größte Herausforderungen an die Feuerwehren dar. Dies wurde zuletzt deutlich beim riesigen Feuer auf einem Areal von 30.000 Quadratmeter am 20. April bei Rothemühle. Mehr als 600 Feuerwehr- und Rettungskräfte aus der Region kämpften stundenlang gegen die Flammen. Ganz wichtig war, dass auch die Landwirte mit anpackten. Denn bei Waldbränden wird es immer schwieriger, an ausreichend Löschwasser heranzukommen.

Passende Anschlüsse für Güllewagen

Um den vorbildlichen Einsatz der Landwirte, die beim Brand bei Rothemühle unermüdlich mit ihren Güllewagen Löschwasser herbeigeschafft hatten, ging es auch noch einmal in der letzten Wendener Ratssitzung. „Seit 2006 haben einzelne Landwirte geholfen. Im letzten Jahr haben wir das modernisiert, weil es immer weniger Wasser in den Flüssen gibt“, sagte Wendens Feuerwehr-Chef Wolfgang Solbach, der mit Bio-Bauer Bernd Eichert aus Bebbingen dafür gesorgt hatte, dass die Güllewagen passende Anschlüsse für Feuerwehrschläuche bekommen. Die finanziellen Mittel von 2000 Euro stellte die Gemeinde Wenden bereit. Bernd Eichert hatte per WhatsApp die „Löschgruppe Landwirte“ alarmiert. „Wenn die Bauern nicht da gewesen wären, wäre es eng geworden“, brachte es Robert Dornseifer (SPD) in der Ratssitzung auf den Punkt.

„Löschwasser wird immer wichtiger“, betonte Wolfgang Solbach. Derzeit würden Überprüfungen laufen, um alte Löschteiche wieder auf Vordermann zu bringen: „Die Problematik wird zunehmen. Wir müssen Lösungen schaffen.“

Lob vom Kreisbrandmeister

„Das war top“, lobte auf Anfrage unserer Redaktion auch Kreisbrandmeister Christoph Lütticke den Einsatz der Landwirte beim Brand bei Rothemühle. „Das, was Wenden macht, machen wir auch kreisweit überall. Vom Kreisverband der Landwirte liegt eine Liste bei der Leitstelle“, berichtet Lütticke. Aufgrund der persönlichen Kontakte könnten sich die Wehrführer aber auch schnell direkt mit den Landwirten verständigen: „In Wenden musste noch nicht einmal angerufen werden. Die waren sofort da. Da hat Bernd Eichert alles geregelt.“

Die Zusammenarbeit mit den Landwirten zur Beschaffung von Löschwasser bei Waldbränden sei eine sehr gute Sache, betonte der Kreisbrandmeister: „Ansonsten hätten wir ein Problem.“ Bei Waldbränden gehe es häufig um weite Wegstrecken und direkt im Wald gebe es keine Löschteiche. „Da müssen wir auf die Landwirte und große Tanklöschfahrzeuge zurückgreifen“, so Christoph Lütticke. Beim Rothemühler Brand sei es nur Zufall gewesen, dass zwei sogenannte Flugfeldlöschfahrzeuge der Bundeswehr vom Flughafen Köln-Bonn mit fast 20.000 Litern Löschwasser vor Ort waren: „Das lag nur daran, weil sie tagsüber im Oberbergischen Kreis im Einsatz waren.“

Zur Frage, ob denn die Zahl der Waldbrände im Kreis Olpe in letzter Zeit gestiegen sei, meinte Kreisbrandmeister Lütticke: „Das ist auch durch die Trockenheit nicht mehr geworden. Anscheinend sind die Appelle angekommen.“