Wenden. Das Hallenbad in Wenden ist derzeit geschlossen. Es ist eine Baustelle. Eine Sanierung könnte zu einem Fass ohne Boden werden.

Still ruht der See im Schwimmbad am Westerberg. Der Hubboden ist hochgefahren, so dass man aktuell praktisch über das nicht vorhandene Wasser gehen kann. Dies war auch für die Mitglieder des Sport- und Kulturausschusses äußerst ungewohnt, die sich vor Ort ein aktuelles Bild vom Bad machen wollten. Dabei wurde deutlich, wie marode das Wendener Schwimmbad ist. Eine Sanierung könnte zum Fass ohne Boden werden.

Das Bad ist derzeit eine Baustelle. Es müssen dringende Sanierungsarbeiten erledigt werden. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ist die Gemeinde Wenden nicht in der Lage, den vorgeschriebenen Pandemieplan für eine einigermaßen sinnvolle Nutzung der Schwimmhalle umzusetzen. Das Bad ist geschlossen – vermutlich noch einige Wochen lang.

Ausschuss-Vorsitzender Ludger Reuber (SPD) machte sich fleißig Notizen über die Mängel im 1968 gebauten Bad. „Noch in diesem Jahr soll die kurzfristige Sanierung erfolgen, um das Schwimmen wieder zu gewährleisten. Dann soll es ein Gutachten zur Bausubstanz geben“, sagte Reuber.

„Es gibt viel zu wenig Parkplätze. Da wird über den Schulhof gefahren. Wenn die Eltern ihre Kinder abholen, haben wir Verkehrschaos an der Westerbergstraße“, brachte Hausmeister Thomas Stahl die Situation mit Schule, Turnhalle und Bad auf den Punkt.

Druck aufs Dach erhöht sich

Im derzeit stillgelegten und wasserlosen Bad müsse man sich jetzt ums Dach, die abgehängte Decke, den Hubboden und die Umkleiden kümmern, so Thomas Häner, zuständig für Gebäude und Liegenschaften bei der Gemeinde. „Es macht doch keinen Sinn, ohne Ende da Geld reinzustecken, wenn man es dann doch abreißt“, meinte Marina Bünting (Grüne). „Der Boden bildet Blasen. Es kann sein, dass das noch zehn Jahre hält, aber man weiß es nicht. Besser wäre ein neuer Boden, aber der kostet eine Stange Geld“, berichtete Schwimmmeister Michael Bremer.

Thomas Häner sprach von „massiven Problemen im Dachbereich, weil die alte Konstruktion eine nicht intakte Dampfsperre zeigt“. Es gebe eine hohe Menge an Feuchtigkeit. Bei 30 Prozent der Fläche sei zu sehen, dass sich die Holzfaserplatten auflösen. Auf dem Dach habe sich eine große Wasserlache gebildet, so Häner: „Da sammelt sich immer mehr Wasser. Der Druck erhöht sich. Das ist ein statisches Problem. Es gibt keine andere Möglichkeit als das Dach noch in diesem Jahr zu sanieren, sonst könnte im Winter bei Schnee die Belastung zu groß sein.“ Zudem gebe es ein weiteres großes Problem: „Wir wissen nicht, was wir unten an die Decke hängen können.“

Keine Barrierefreiheit

Ein weiterer Mangel ist die fehlende Barrierefreiheit. Überall sind Treppen zu überwinden. „Da müsste man sicher einen Aufzug einbauen“, sagte Häner. Heike Ernst (UWG) wollte vom Schwimmmeister wissen, was denn die Wünsche der Badegäste seien. Dazu Michael Bremer: „Es sind überwiegend ältere Leute und Kinder, die kommen. Für die Älteren reicht das vom Schwimmen her, aber das Hauptproblem ist es für sie, hier hin zu kommen.“ Der Bedarf für das Bad sei auf alle Fälle da: „Alle Zeiten sind belegt. Für Schwimmkurse ist so ein Bad ideal.“