Kreis Olpe. Beim Heimat-Check ist die Kinderfreundlichkeit im Kreis Olpe gut bewertet worden. Mütter erzählen, wie lebenswert die Orte für ihre Kleinen sind.
Überwiegend gute Bewertungen für die Kinderfreundlichkeit haben die Teilnehmer beim Heimat-Check den Städten und Gemeinden im Kreis Olpe gegeben. Mit Durchschnittsnoten von 2,22 und 2,35 sind Drolshagen und Wenden offenbar die größten Paradiese für die Kleinen.
Wir haben bei Müttern nachgefragt, was Kinderfreundlichkeit in ihren Augen ausmacht und was ihre Orte für Kinder besonders lebenswert macht.
Carla Huckestein (31), Mutter von 14 und 2 Jahre alten Söhnen aus Olpe: Kinderfreundlichkeit hat viele Facetten. Zunächst die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dann genug Spiel- und Sportangebote. Aber auch die vermeintlich kleinen Dinge: das Stück Fleischwurst beim Metzger, das Türen aufhalten, wenn man mit dem Kinderwagen in ein Geschäft möchte, Hochstühle, Spielecken und Kinderspeisekarten in Restaurants, Spielecken auch im Einzelhandel sowie Wickelmöglichkeiten. Gut fände ich Beitragsfreiheit in den Kitas, wie in einigen anderen Bundesländern. Das würde einige Familien entlasten, da gerade Mütter mit kleinen Kindern meistens, wenn überhaupt, nur Teilzeit arbeiten gehen. In Olpe gibt es verschiedene Sportangebote und die OT sowie den schönen Waldweg Grenzenlos oder auch den Spielplatz im Weierhohl. Der ist zentral und einfach perfekt. Manche, aber zu wenige Geschäfte und Restaurants haben Spielecken und Wickelmöglichkeiten. Der Biggerandweg ist auch sehr schön, aber leider gibt es keine Absicherung zum Wasser. Und Fahrradfahrer, die zu schnell unterwegs sind. Ganz wichtig: Olpe hat die Muggelkirmes und das ist wirklich ein tolles Fest für die Kleinen.
Lena Klens (29), Mutter eines einjährigen Sohnes aus Niederhelden: Kinderfreundlichkeit ist für mich, wenn es im Umfeld entsprechende Angebote für Kinder gibt und auch das richtige Verständnis. Bei den Südeuropäern beispielsweise kann man eine große Kinderfreundlichkeit beobachten. Sie sind sehr aufmerksam und lieb zu den Kleinen, selbst in der Gastronomie. Da tut man alles, damit es den Kindern gut geht. Sie dürfen rumlaufen und selbst wenn die Kleinen kleckern oder quengeln, weil sie müde oder vielleicht einfach nicht gut drauf sind, macht das gar nichts. Bei uns in Niederhelden wohnen viele junge Familien mit Kindern. Wenn Feste veranstaltet werden, dann immer kindergerecht. Sowieso gibt es viele Angebote für Kinder, Spieltreffs, Krabbelgruppen, Bauernhöfe, auf denen man Tiere beobachten und streicheln kann, ein Erdbeerfeld zum Selberpflücken und einen tollen Wasserspielplatz.
Katrin Maiworm (38), Mutter von elf, zehn und neun Jahre alten Kindern aus Drolshagen-Eichenermühle: Kinderfreundlich ist es überall dort, wo getobt, gespielt, gesungen, im Dreck gewühlt, Staudämme im Bach und Buden gebaut werden dürfen. Wo Kinder auch mal lauter sein dürfen. Wo die ältere Dame immer ein Lächeln und etwas zu Naschen hat. Wo Kinder auf der Straße auch mal Vorfahrt haben dürfen! Wo bei Arbeitseinsätzen, Osterfeuer, Maiwanderung und Festivitäten Kinder mithelfen dürfen und nicht als Störfaktor gelten. Wo die Nachbarin auf meine Kinder genauso aufpasst wie auf ihre eigenen und man sich keine Sorgen machen muss. Wo ein Kind alleine zum Bäcker gehen kann.