Tipp vom Gartenprofi Thomas Kramer aus Olpe: Hochbeet in der Nähe eines Wasseranschlusses errichten oder eine unterirdische Leitung verlegen.

Garten und Rücken können manchmal ein Problem darstellen. Früher hatte man Schwielen an den Händen, fackelte nicht lange, schnappte sich eine Grabegabel und dann ging es ab ins Beet. Heute wird erst mal gegoogelt, ob es keine Maschine dafür gibt. Wobei ich gut verstehen kann, dass man mit Rücken- oder Bandscheibenproblemen keine Lust auf schwere Gartenarbeit hat oder sie einfach nicht machen kann. Wer trotzdem etwas gärtnern möchte, für den sind Hochbeete ideal. Es gibt viele Möglichkeiten, solch ein Hochbeet herzustellen. Es gibt fertige Bausätze in Gartenmärkten zu kaufen, sogar mit kleinem Gewächshausaufbau als Frühbeetkasten. Man kann natürlich auch selber aus den unterschiedlichsten Materialien etwas zusammenzimmern oder bauen.


Bevor Sie jetzt loslegen, überlegen Sie sich vorher den Standort des Hochbeets. Sonne ist gut, etwas Schatten ist besser. Hochbeete heizen sich schnell auf. Das ist im Frühjahr gut, im Sommer muss aber viel gewässert werden. Daher empfehle ich Ihnen, das Hochbeet möglichst in der Nähe eines Wasseranschlusses zu errichten bzw. eine unterirdische Leitung vom Wasserhahn bis zum Beet zu verlegen und dort eine bodenebene Wassersteckdose zu installieren. Das erleichtert die Arbeit im Sommer ungemein und Ihr Nachbar wird es Ihnen danken, wenn er in Ihrem Sommerurlaub das Gießen für Sie übernimmt.

Mit Steinen aufmauern oder aufschichten

Dieser Aufwand lohnt sich aber nur, wenn der Standort des Hochbeetes dauerhaft festgelegt wurde. Dann können Sie es auch gut mit Steinen aufmauern oder aufschichten. Sie können auch Metall verwenden. In den letzten Jahren haben wir öfter Cortenstahl mit seiner rostfarbenen Oberfläche eingesetzt.


Wenn der Standort nicht dauerhaft feststeht, man etwas experimentieren möchte oder flexibel bleiben will, baut sich ein Hochbeet am besten aus Holz. Nehmen Sie Eiche, Douglasie oder Lärche und verkleiden Sie die Wände mit Teichfolie, damit die feuchte Erde nicht ans Holz kommt.

Wie hoch und tief so ein Hochbeet gemacht wird, ist zum einen davon abhängig, ob Sie um den Kasten herum laufen können oder ob man nur von einer Seite an die Pflanzen kommt. Zum anderen ist es von Ihnen persönlich abhängig. Ich bin 1,92 groß und habe eine ordentliche Spannweite. Daher brauche ich ein Beet, dass ungefähr 90 bis 100 cm hoch ist und es darf auch 80 cm tief sein, wenn ich nur von einer Seite ans Hochbeet komme. Unsere liebe Kanzlerin ist 1,67 groß. Da sieht die Welt und der Kasten schon ganz anders aus.

Vorsicht: Wühlmäuse sind lästig

Am besten messen Sie Ihre Armlänge und entscheiden dann. Manche fertigen Metallkästen haben unten einen geschlossenen Boden mit Löchern, um überschüssiges Wasser abzuleiten. Hat man das nicht, müssen Sie verhindern, dass Wühlmäuse im Kasten Einzug halten. Die können Ihren Pflanzen das Leben ganz schön schwer machen. Ob Boden oder nicht, füllen Sie unten erst immer eine Drainageschicht aus ca. 10 cm Kies ein.


Dann können Sie feinen Kaninchendraht oder ein enges Gitter auf den Kies legen und die Ränder hochklappen. Legen Sie ein Vlies auf den Draht und packen Sie geschnittene Äste und Zweige in einer Dicke von 10-15 cm auf das Vlies. Füllen Sie dann 20 cm dick Rasenschnitt, Laub oder sonstige Gartenabfälle in den Kasten, dann 20 cm normalen Gartenboden und zum Schluss 25 cm Blumenerde mit Kompost gemischt.


Die einzelnen Schichthöhen sind abhängig von der Höhe des Hochbeetes und es gibt auch noch andere Empfehlungen, wo mehr mit Kompost gearbeitet wird. Das Innenleben des Hochbeetes hält dann so ungefähr fünf Jahre und muss danach neu aufgeschichtet werden. Und denken Sie daran, nicht der dümmste Bauer, sondern der schlauste Gärtner hat die dicksten Kartoffeln.


Viel Spaß beim Gärtnern wünscht Ihnen Ihr Thomas Kramer