Kreis Olpe. Der Regelbetrieb in den Kitas im Kreis Olpe startet am Montag wieder. Wir erklären, wie die Einrichtungen sich vorbereitet haben.
Der Regelbetrieb an den Kindergärten startet am Montag wieder. Das bedeutet, alle Kita-Kinder dürfen zurückkommen. Allerdings gelten bis auf weiteres eingeschränkte Öffnungszeiten. Eine 45-Stunden-Betreuung wird nicht angeboten. Die neue Landes-Regelung gilt für alle Kinder gleichermaßen.
Die Notbetreuung für Kinder aus systemrelevanten Elternhäusern wird damit aufgehoben. Für Mütter und Väter bedeutet das erneut eine Umstellung. Einige reagieren mit Unverständnis. Stephanie Daub (Leiterin des St. Raphael Kindergartens Olpe) und Christina Hürtgen (KITS gem. GmbH Siegerland-Südsauerland) erklären die Hintergründe.
Es gibt keine Unterschiede
Eltern müssen jeweils mit zehn Stunden weniger Betreuung zurechtkommen, als gebucht wurde. Heißt: Die 25 Stunden-Bucher dürfen nur noch 15 Stunden kommen, die 35-Stunden-Bucher nur noch 25 Stunden, die 45-Stunden-Bucher nur noch 35 Stunden. Die neue Regelung gilt auch für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten – und auch für die Vorschulkinder, die bereits seit dem 28. Mai zurückkommen konnten. Sprich: Alle Familien werden gleich berücksichtigt. Diese Reduzierung der Öffnungszeiten ist notwendig, damit die Kindergärten die Hygienevorlagen umsetzen können. Denn damit geht ein großer Aufwand einher.
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Der St. Raphael Kindergarten in Olpe hat zurzeit von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr (statt 16.30 Uhr) geöffnet. Ab heute dürfen alle 55 Kinder zurückkommen. „Das ist mit den Hygieneauflagen eine Herausforderung“, erklärt Leiterin Stephanie Daub. Eigentlich dürfen sich die Mädchen und Jungen gemäß des teiloffenen Konzeptes frei im Kindergarten bewegen. Das geht jetzt nicht mehr. Die Kinder werden nur noch in Gruppen betreut, Kontakte zwischen den Gruppen gilt es zu vermeiden. „Das wird eine große Umstellung“, sagt die 32-Jährige. „Auch für die Erzieherinnen. Aber wir freuen uns, dass die Kinder wieder da sind.“
Bereiche wie die Turnhalle oder der Musikraum sind gesperrt. Spielzeug wird reduziert („Bei den U3-Kindern muss das Spielzeug jeden Tag desinfiziert werden.“) Gehwege werden frei gehalten, die Eltern bringen ihre Kinder zu den Eingängen der Gruppenräume (nicht zum Haupteingang). Das Mittagessen wird ausgedehnt. Das heißt, zwischen den Gruppen gibt es Pausen für die Reinigung. „Alle Stühle, alle Tische, alle Handgriffe müssen desinfiziert werden, bevor die nächste Gruppe kommt“, erklärt Daub. „Das ist ein hoher personeller Aufwand. Ohne die Reduzierung der Öffnungszeiten würden wir das nicht hinbekommen. Aber für die Eltern ist es weiterhin eine schwierige Situation.“
Die Freude überwiegt
Es ist eine Herausforderung. Aber die Freude über den nächsten Schritt in Richtung Normalität überwiegt. Das bestätigt auch Christina Hürtgen, Regionalleiterin für Wenden und Olpe bei der KITS gem. GmbH Siegerland-Südsauerland. „ Es gibt ein großes Bemühen bei den Kitas, die Not der Eltern aufzufangen“, macht sie deutlich. „Aber es gibt eben Auflagen, die von uns keiner beeinflussen kann.“ Die Regionalleiterin berichtet, dass die Kitas der KITS GmbH in Abstimmung mit den Elternbeiräten ihre Öffnungszeiten individuell festgelegt haben. Ziel sei es, möglichst alle Bedarfe abzudecken. Doch das gelinge nicht an jeder Stelle. Vor allem die Eltern, die die Notbetreuung in Anspruch nehmen konnten, erfahren nun einen Rückschritt.
Vereinzelt gibt es kritische Stimmen von Eltern, die Probleme haben, die Betreuung der Kinder abzudecken. „Da gilt es, vor Ort zu schauen, welche Möglichkeiten es gibt“, sagt Christina Hürtgen. „Fakt ist aber, dass die Kitas nicht über die neue Öffnungszeiten hinaus betreuen können.“
Denn: Die Gruppenbetreuung und die Hygienevorgaben bedeuten einen deutlich höheren Personalaufwand. „Alles in allem sind unsere Kitas gut aufgestellt“, sagt die Regionalleiterin. „Und wir als Träger freuen uns natürlich, dass es weiter geht.“