Attendorn. Seit Jahren steht der Hochbehälter ungenutzt an der K 7 zwischen Heggen und Dünschede. Wird er künftig als Löschwasservorrat genutzt?
Experten der Weltwetterorganisation WMO blicken mit Sorge in die Zukunft. Aufgrund des Klimawandels befürchten sie immer stärkere Waldbrände. Die Gefahr ist real und nah, das zeigen die großen Brände vor einigen Wochen in Rothemühle und Gummersbach.
Die Attendorner CDU-Fraktion möchte aus diesem Grund im Repetal aktiv werden. Sie bittet die Stadt zu prüfen, ob es möglich sei, den Hochbehälter am Wanderparkplatz Hölzchen an der Kreisstraße 7 zwischen Dünschede und Heggen vom Kreis zu erwerben und in Zukunft als Löschwasservorrat zur Bekämpfung von Waldbränden zu nutzen. Der Behälter, in den rund 600 Kubikmeter Wasser passen, ist seit vielen Jahren nicht mehr im Betrieb der Kreiswerke.
Gedankengeber für einen möglichen Erwerb ist Stefan Belke (CDU) aus Niederhelden. Ein aktiver Feuerwehrmann im Repetaler Löschzug. „Im Repetal haben wir große Waldgebiete. Nur leider kommen wir häufig nicht schnell genug an genügend Wasser, weil die Repe im Sommer immer trocken liegt und die Nebenbäche nicht genügend Wasser führen. Wir haben eigentlich nur die Möglichkeit, ganz begrenzt Fischteiche anzufahren“, erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Ideale Lage
Der Hochbehälter der Kreiswerke an der Kreisstraße sei ideal gelegen und mit großen Fahrzeugen erreichbar. Daher würden sich auch mögliche Erschließungskosten in Grenzen halten, schreibt dieAttendorner CDU.
Der Kreis deutet auf Nachfrage dieser Redaktion Gesprächsbereitschaft an. „Sollte die Stadt Attendorn ein Kaufinteresse bekunden, wären wir zu Verhandlungen bereit“, erklärt Kreissprecher Hans-Werner Voß.
Einer Entscheidung der Politik möchte die Attendorner Verwaltung nicht vorgreifen. Man sei aber grundsätzlich immer bemüht, dort nachzujustieren, wo Versorgungsprobleme entstehen könnten, betont Karl-Josef Hammer vom Amt für öffentliche Ordnung.
In welchem Zustand ist der Behälter?
Geklärt werden müsse jedoch zuerst, in welchem Zustand sich der Hochbehälter befindet und ob es grundsätzlich überhaupt möglich ist, ihn künftig als Wasservorrat für die Feuerwehr zu nutzen.
Belke: „Es macht keinen Sinn, wenn wir nochmal 200.000 Euro in Umbaumaßnahmen stecken müssten.“ Kosten und Ertrag sollten sich die Waage halten.
Im Übrigen gab es laut Bürgermeister Christian Pospischil in der Vergangenheit schon einmal die Überlegungen, den Hochbehälter für touristische Zwecke zu erwerben und dort einen Aussichtspunkt zu schaffen. „Man hat hier eine wunderbare Fernsicht bis in den Hochsauerlandkreis“, so der Bürgermeister. Möglicherweise wird der Hochbehälter künftig aber für die Zwecke der Feuerwehr genutzt.