Wenden. Alexander Fischer aus Hünsborn erhält den 1. Preis beim innogy-Klimaschutzpreis 2019 der Gemeinde Wenden. Er ist nicht der einzige Gewinner:

Wendens Bürgermeister Bernd Clemens war am Dienstag mit dem Fahrrad zum Rathaus gekommen. Nicht nur, weil das Wetter so schön war, sondern weil es ganz einfach passte.


Denn vergeben wurde an diesem Tag der innogy-Klimaschutzpreis 2019. „Klimaschutz ist trotz Corona eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen und so sollte es auch bleiben. Das rückt mit innogy ins Bewusstsein und richtet den Blick nicht nur auf die politische, sondern auch auf die private und ehrenamtliche Ebene. Heute werden hervorragende Beispiele ausgezeichnet, die zeigen, was man mit Herzblut und Engagement für unsere Umwelt und Natur machen kann“, sagte der Bürgermeister.

Der erste Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 1750 Euro ging an Alexander Fischer aus Hünsborn. Der Greifvogelbeauftragte der Kreisjägerschaft „Kurköln“ Olpe kümmert sich seit vielen Jahren um hilfsbedürftige Tiere.

Mitbegründer von Naturgruppe


In seiner Greifvogelstation in seinem eigenen Garten pflegt und versorgt er verletzte Bussarde, Falken, Habichte, Sperber oder Eulen und Kauze, um sie gesund wieder in die freie Wildbahn entlassen zu können. Ebenfalls steht Alexander Fischer als Ansprechpartner für Ordnungsbehörden, Polizei und Feuerwehr bei Einsatzanlässen mit Greifvögeln zur Verfügung. Neben seinem Engagement für Greifvögel ist er zudem auch Mitbegründer und Aktivist in einer Hünsborner Naturgruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Nistmöglichkeiten für Vogelarten zu bauen, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, wie zum Beispiel Mauersegler, Star oder Wasseramsel.

Darüber hinaus erstellt die Gruppe derzeit in Zusammenarbeit mit der Unteren Landschaftsbehörde Olpe ein Monitoring über Greifvogelhorste in der Gemeinde Wenden.

Der zweite Preis und damit 750 Euro ging an den Verein für Dorfgemeinschaftsaufgaben Elben/Scheiderwald, der schon seit mehreren Jahren in Folge mit immer neuen, nachhaltigen Projekten dabei ist. Blumenbeete, Grünstreifen, Bienenvölker und eine Obstwiese sind einige der Aktionen, mit denen sich der Verein beworben hatte.

Bau eines Schwalbenhauses


Besonders hervorgehoben aber wurde bei der diesjährigen Auszeichnung der Bau eines Schwalbenhauses in Scheiderwald, das das erste seiner Art des NABU Olpe ist. Maßgeblich unterstützt hat es die Familie Peter Quast. Da viele neu errichtete Fassaden dem geschützten Vogel keine Möglichkeiten mehr zum Nestbau bieten, bewusst verhindert oder sogar zerstört werden, sind Schwalbenhäuser von großer Bedeutung. Zudem entfallen Konfliktsituationen, wie sie bei Nestern an Hausfassaden oft entstehen. Denn die Fassaden können nicht verschmutzt werden, da der Kot einfach unter der Schwalbenbehausung landet, wo er beispielsweise die Wiese düngt. Schwalbenfreunde können übrigens vorgefertigte Nester beim NABU bekommen. Und was sagt ein altes Sprichwort: „Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren“.


Achim Loos, Innogy-Kommunalbetreuer, lobte das Engagement der Preisträger in Sachen Klima, Artenschutz und Natur: „Es geht um Nachhaltigkeit und darum, andere partizipieren zu lassen und die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. Dann entwickeln sich auch weitere Ideen.“ Auf viele weitere kreative Initiativen, die den Umwelt- und Klimaschutz in der Gemeinde Wenden voranbringen, hofft Bürgermeister Bernd Clemens: „Wenn sich aus Kleinigkeiten Großes entwickelt, gehört das honoriert und wertgeschätzt.“