Attendorn. Angebliche Mails von Attendorner SPD-Stadtverordneten stammen offensichtlich von Hackern. Die Polizei wurde am Dienstagmittag informiert.
Die Telefone einiger SPD-Stadtverordneten aus Attendorn stehen seit Dienstagmorgen nicht mehr still. Der Grund: Die Lokalpolitiker bekommen Anrufe irritierter Bürger und Unternehmer, die am Dienstagmorgen angeblich von den Sozialdemokraten via Mail (konkret über die „spd-attendorn.de“-Adressen) angeschrieben wurden. Was aber nicht der Fall ist, die Accounts sind offensichtlich gehackt worden. Das bestätigte Wolfgang Langenohl, Vorsitzender des Attendorner Stadtverbandes, auf Nachfrage. Sein dringender Appell: Die virenverseuchten E-Mails, die mit Exceldateien in russischer Sprache versehen sind, bitte sofort löschen.
Hoher Imageschaden
Gregor Stuhldreier, SPD-Mann aus Biekhofen, kommt aus der IT-Branche und versucht seit dem frühen Morgen, das Hacker-Problem zu lösen. Keine einfache Angelegenheit, denn: „Es ist ein unglaublich großer Aufwand, den wir betreiben müssen, denn offensichtlich sind diese Mails an sämtliche Accounts, die mit uns zu tun haben, verschickt worden“, erklärte Stuhldreier auf Nachfrage. Während der Imageschaden sehr hoch sei, könne er den finanziellen Schaden in keiner Weise absehen.
Ein Vergleich zum Hackerangriff auf den Attendorner Automobilzulieferer Gedia im Januar dieses Jahres sei aber überzogen. Zumal die SPD bei ihren Mail-Accounts auf private Dienstleister zurückgreife und über keine eigene IT-Infrastruktur verfügen, wie es etwa bei Gedia der Fall ist. Die Polizei hat die Attendorner SPD am Dienstag informiert, die Partei wird Anzeige erstatten.