Attendorn. Die Attendorner Gastronomen dürfen wieder öffnen. Doch wie lief das erste Wochenende nach der Corona-Pause? Die Betreiber sind skeptisch.

Das Geschäft hat für Bujar Berisha und sein Team im Attendorner „Benediktiner Wirtshaus“ seit der Wiedereröffnung zwar „schleppend angefangen“. Aber trotzdem ist der Betreiber des gastronomischen Zugpferdes im ehemaligen Post-Gebäude froh, dass es endlich wieder losgehen konnte. „Die Gäste freuen sich, dass sie wieder rausgehen dürfen“, hat Berisha festgestellt. Wegen der Corona-bedingten Hygiene- und Abstandsregeln stehen in der Gaststätte und draußen im Biergarten nur die Hälfte der Tische. Die Gäste müssen wie überall in der Gastronomie ihre Kontaktdaten hinterlassen. „Das wird akzeptiert“, betont Bujar Berisha. Entlassen musste der „Wirtshaus“-Betreiber zwar noch niemanden, aber die Hälfte des Personals befindet sich in Kurzarbeit. „Es ist gar nicht so einfach, acht Stunden mit Maske zu arbeiten“, weiß Berisha aus eigener Erfahrung. Mit der Stadt als Eigentümer des Gebäudes ist er wegen einer Pachtminderung im Gespräch. Dort habe man Entgegenkommen signalisiert.

Große Sorgen

Bujar Berisha vom „Benediktiner Wirtshaus“ hat hinter der Theke natürlich die vorgeschriebene Maske auf und trägt Handschuhe.
Bujar Berisha vom „Benediktiner Wirtshaus“ hat hinter der Theke natürlich die vorgeschriebene Maske auf und trägt Handschuhe. © WP | martin droste

Das Bild an diesem sonnigen Samstagmittag auf dem Alten Markt in Attendorn täuscht. Die Tische vor dem „Fasskeller“ sind zwar fast alle besetzt. Aber Pächter Dimitrios Archontakis, der hinter der Theke steht, hat große Sorgen. Insgesamt 16 Tische weniger muss er aufstellen. Das bedeutet: „Viel weniger Gäste“ und entsprechend weniger Umsatz. Dazu brechen alle Feste auf dem Alten Markt weg, wie der Kultursommer oder das Gauklerfest. Auch vom Schützenfest kann Archontakis in diesem Jahr nicht profitieren. Und zu allem Überfluss werden der Markt- und Kirchplatz auch noch zu Großbaustellen. „Ich hoffe, dass ich einigermaßen überleben kann“, blickt Dimitrios Archontakis skeptisch in die Zukunft. An der Pachthöhe hat sich nichts geändert. Gut, dass Stammgäste wie Bernd Feldmann, Reinhold Gabriel, Georg Viegener oder Johannes Rinscheid dem „Fasskeller“ die Treue halten.

„Die ersten Tage waren eine Katastrophe“, redet Frank Harnischmacher von der „Milchbar“ auf der

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gegenüberliegenden Seite des Alten Marktes Klartext. An diesem Samstagmittag sind die Tische draußen, die Harnischmacher und sein Team natürlich weiter auseinandergerückt haben, aber gut besucht. Am Personal kann der Pächter der „Milchbar“ nicht sparen. Die Daten der Kunden müssen erfasst werden, die Desinfektion ist arbeitsaufwendig. Die Gäste sind entspannt und „locker drauf“, hat Harnischmacher registriert. Ein kleiner Lichtblick: „Der Vermieter war gnädig mit der Pacht“, freut sich der Attendorner.