Angedeutet hat sich die Protestwelle aus dem Negertal nicht. Eher setzte sich in der politischen Szenerie der Kreisstadt das Motto fest: ,Friede, Freude, Eierkuchen’.
So, wie ein Vulkan Jahrhunderte vor sich hin brodelt, bevor er ausbricht, hat sich im Negertal Ärger offenbar Stück für Stück zu den unterschiedlichsten Themen aufgestaut und über Jahre hinweg aneinandergereiht, bis irgendwann der berühmte Tropfen das Fass zum Übergelaufen brachte. Dass eine Interessensgruppe einfach nur eine Unterschriftenliste herumgehen lassen muss und in wenigen Tagen mehr als ein Viertel der Bewohner den Protest mitträgt, ist keine kommunalpolitische Alltäglichkeit.
Eigentlich konnten sich Politik und Verwaltung nach dem Bürgerbegehren zum Rathaus zurücklehnen und sorglos der Kommunalwahl entgegenblicken. Jetzt stellt sich die Frage, ob der Protest aus Neger Lawinenpotenzial hat und auch für andere Dörfer eine Vorlage ist, heruntergespülten Ärger noch einmal hervorzukramen.