Kreis Olpe. Im Kreis Olpe erhalten Orte mit Autobahn-Anschluss die Bestnoten. Doch wer das als Erklärung heranzieht, macht es sich zu einfach. Ein Kommentar.
Deutschlandtrend, Kanzlerfrage, Politbarometer – auf Bundesebene können sich Fernsehzuschauer und Zeitungsleser vor Umfrageergebnissen und Stimmungsbildern kaum retten. Wie die Menschen aber die Ereignisse bewerten, die direkt vor ihrer Haustür – in den Städten und Gemeinden – geschehen, das blieb bislang oft im Vagen. Mit dem großen Heimatcheck ändert sich das nun, pünktlich zur Kommunalwahl in nicht einmal vier Monaten.
Die Ergebnisse belegen vielfach, was bislang nur geahnt werden konnte. Dass sich die Menschen im Kreis Olpe grundsätzlich wohlfühlen zum Beispiel. Das ist ein Pfund, mit dem insbesondere Wenden, Drolshagen und Olpe als Orte mit den besten Noten in Zukunft wuchern werden können. Dass ausgerechnet die drei Kommunen mit direktem Autobahnanschluss vorne liegen, sollte jedoch nicht überinterpretiert werden. Es gibt mehr Schönes in unserer Region als die Straßen, die in die Ferne führen.
Bürger geben Politik Aufgaben an die Hand
Das zeigen auch die Befragten in ihren zahlreichen Kommentaren, in denen vieles wichtiger ist als das Straßennetz: die Nähe zur Natur, die Verbundenheit in und mit den Dörfern, die starken Arbeitgeber und einiges mehr.
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Die Noten geben der Politik aber auch Aufgaben mit auf den Weg, vor allem in Finnentrop und Kirchhundem. Die beiden Schlusslichter haben insgesamt zwar auch noch ordentliche Bewertungen erhalten, in beiden Orten scheint es aber einen größeren Anteil an Menschen zu geben, die von der Lebensqualität dort nicht überzeugt sind. Bürgermeister, Gemeinderäte und Verwaltungen müssen sich fragen lassen, woran das liegt.