Kreis Olpe. Beim Heimatcheck haben über 2000 Teilnehmer das Leben im Kreis Olpe bewertet. Welche der sieben Kommunen hat am besten abgeschnitten?

Die Menschen fühlen sich überwiegend wohl im Kreis Olpe. Im Heimatcheck unserer Redaktion haben die sieben Städten und Gemeinden von ihren Einwohnern insgesamt gute bis sehr gute Noten erhalten. Mit einer Bewertung von 2,01 bei der zentralen Frage „Wie gern leben Sie in Ihrem Ort?“ liegt der Kreis Olpe in Südwestfalen hinter der Region Meschede und dem Raum Wetter/Herdecke auf dem dritten Platz. Mehr als 2200 Menschen aus dem Kreisgebiet haben zwischen Mitte März und Mitte April an der Befragung teilgenommen.

Beachtlich sind die Unterschiede zwischen den sieben Kommunen. An der Spitze liefert sich der Westkreis ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Wenden (1,83), Drolshagen (1,85) und Olpe (1,88) erreichten bei der Frage nach dem Wohlfühlfaktor allesamt eine Eins vor dem Komma.

„Ich bin in Wenden geboren und aufgewachsen“, schrieb ein Teilnehmer, „für mich gab es nie die Entscheidung, hier wegzuziehen. Ich fühle mich hier einfach nur wohl. Wir wohnen da, wo andere Urlaub machen.“

Drolshagen am häufigsten mit „sehr gut“ bewertet

Und auch die kleineren Dörfer im Wendschen scheinen lebenswert zu sein, glaubt man den Befragten. „In Schönau ist die Welt pink“, hieß es in einer Antwort, nur die Anbindung an das Busnetz lasse zu wünschen übrig. Ein andere Teilnehmerin schrieb über Hünsborn: „Der Zusammenhalt und die Freundlichkeit faszinieren mich immer wieder.“

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Beim Blick auf die Zahlen bemerkenswert: Drolshagen musste sich gemessen am Durchschnittswert knapp geschlagen geben, obwohl das Leben in keiner anderen Gemeinde im Kreis so oft mit „sehr gut“ bewertet wurde. 46,1 Prozent der befragten Drolshagener gaben ihrer Stadt bei der Frage „Wie gern leben Sie in Ihrem Ort?“ eine Eins. In Wenden lag der Anteil bei 41,7 Prozent, im Gegenzug wurden dort weniger wirklich schlechte Noten verteilt.

Die Liebe der Drolshagener zu ihrer Stadt und zu den Dörfern im Umland lässt sich ebenfalls aus den Kommentaren ablesen. „Ich lebe mittlerweile fast 35 Jahre hier im Ort und fühle mich sauwohl hier“, schrieb eine Teilnehmerin aus Iseringhausen. „Das Dorf ist schön. Unsere Kinder konnten eine unbeschwerte Kindheit hier erfahren. Eigentlich muss sich jeder hier wohlfühlen.“ Eine andere Befragte hält fest: „Drolshagen ist die schönste Stadt des Kreises, hier will man gar nicht wegziehen.“

Freundliche Kommentare zu Dörfern, Kritik an Hauptorten

„Tolle Vereine, super Natur und gutes Gemeinschaftsgefühl – besser gehts nicht“, bekommt auch Olpe viele Komplimente, wenngleich sich auch einige Kritiker, insbesondere an der Parkplatz-Situation unter die Teilnehmer gemischt haben. Doch ein anderer hält fest: „Ich liebe Olpe, so wie es ist. Hier ist die Welt noch in Ordnung.“

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Im Mittelfeld liegen die Städte Lennestadt (2,02) und Attendorn (2,05). „Attendorn ist stark. Industrie, Natur und Tradition liegen hier nah zusammen. Hier lässt es sich super leben“, schreibt ein Befragter zwar. Doch unter die Kommentare mischt sich auch Kritik, etwa am Schandfleck Hoesch-Hallen oder der Sauberkeit in Schwalbenohl.

In Lennestadt erhalten Dörfer wie Kirchveischede („toller Zusammenhalt in einer engagierten Dorfgemeinschaft“) und Hespecke („ein Ort, wo man sich wirklich sehr wohlfühlen kann, umgeben von einer tollen Natur“) freundlichere Kommentare als die größeren Orte Grevenbrück („rund um den Bahnhof fast täglich unerträgliche Raserei in der 30er Zone“) und Altenhundem („Leerstände, zu wenig Bäume, Stolperfallen“).

Finnentrop und Kirchhundem teilen sich letzten Platz

Leicht abgeschlagen teilen sich die Gemeinden Kirchhundem und Finnentrop (beide 2,21) den letzten Platz, doch auch hier fühlen sich noch rund zwei Drittel der Menschen wohl oder sehr wohl. Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen die Schlusslichter in Südwestfalen: In Siegen (3,04) und Ennepetal (2,73) gaben nicht einmal die Hälfte der Befragten an, gerne oder sehr gerne in ihren Städten zu leben.

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So schreibt eine Teilnehmerin aus Kirchhundem: „Dass es hier nicht alle Annehmlichkeiten einer Stadt gibt, was Einkaufen und Shopping betrifft, nehme ich in Kauf.“ Und eine Befragte aus Finnentrop fasst sich kurz: „Ich bin zugezogen und kann nur sagen: Schlimmer geht immer!“

In insgesamt 15 Kategorien – von der Sicherheit, über die Parkplatz-Situation bis zu den Freizeitangeboten – konnten die Teilnehmer der Umfrage das Leben in ihrem Ort bewerten. Die Teilnahme war online oder per Fragebogen in der Print-Ausgabe unserer Zeitung möglich.

An unserer großen Heimatcheck-Umfrage haben rund 16.000 Menschen teilgenommen. Diese Grafik zeigt das Ergebnis der Frage: „Wie gerne leben Sie in ihrem Ort?“ nach Schulnoten.
An unserer großen Heimatcheck-Umfrage haben rund 16.000 Menschen teilgenommen. Diese Grafik zeigt das Ergebnis der Frage: „Wie gerne leben Sie in ihrem Ort?“ nach Schulnoten. © Sascha Kertzscher