Wenden. Der geplante Wasserthemen- und Erlebnisweg soll ein Alleinstellungsmerkmal für Wenden sein.
Das Projekt „Wendener Wasserthemen- und Erlebnisweg“ würde für weitere Attraktivität der Gemeinde Wenden sorgen. In der Ratssitzung im Februar 2017 hatte Ulrich Heinrich (UWG) das Thema auf den Tisch gebracht. Jetzt bekommt der Weg Konturen.
Joachim Sondermann, Garten- und Landschaftsarchitekt aus Olpe, präsentierte im Bau- und Planungsausschuss seine Ideenhier gibt es mehr artikel und bilder aus dem kreis olpe für einen solchen Radweg mit acht Stationen von der Biggequelle Römershagen bis hin zum Gerlinger Klärwerk. Dafür gab es von allen Seiten Zustimmung und Lob. „Herr Sondermann hat das sehr komplexe Thema Wasser behutsam eingebettet. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal. Es ist schon sehr viel in den Ortschaften abgesprochen worden“, lobte Baudezernent Markus Hohmann.
Ziel: Etwas Besonderes
Themenwege gebe es inzwischen unendlich viele, berichtete Joachim Sondermann: „Daher wollen wir uns absetzen und etwas Besonderes schaffen.“ Die Radwege-Abschnitte ermöglichten tolle Aussichten. Um wiederkehrende Nutzer zu haben, müsse ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen werden. Und dies sei der Fall mit dem „Wasserthemen- und Erlebnisweg“, der von „jung bis rüstig“ genutzt werden könne.
Wichtig seien eine hohe Aufenthaltsqualität, kaum bewegliche Teile wegen drohendem Vandalismus, eine weitere Entwicklungsfähigkeit, einfache und einprägsame Informationen an allen Stationen sowie eine Identifikation durch das Mitwirken der heimischen Bevölkerung.
Weitere Fördertöpfe
Die Umsetzung des „Wendener Wasserthemen- und Erlebnisweges" als Leader-Projekt ist wohl kaum mehr möglich.
Er gehe davon aus, dass für das jetzige Leader-Verfahren keine Gelder mehr vorhanden seien, so Baudezernent Markus Hohmann. Es sei schwierig. Das Projekt sei aber nicht unbedingt abhängig davon. Es gebe auch noch andere Fördertöpfe.
Die acht Stationen im Plan von Joachim Sondermann liegen alle am vorhandenen Radweg. Sie sollen jeweils einen besonderen Themenschwerpunkt haben. „Mit den Stationen wollen wir die Leute zum Absteigen bewegen“, betonte der Architekt.
Um „Ruheort und Quellwasser“ geht es an der ersten Station Biggeqelle Römershagen. „Dort ist es im Moment sehr trostlos. Das ist im Dornröschenschlaf. Alles ist dunkel, die Quelle nicht zugänglich“, meinte Sondermann. Der Weg zum Quellort soll beschildert werden, Rhododendron soll gerodet und Bäume sollen gefällt werden, um für Licht zu sorgen und den Blick auf die umgebende Landschaft zu öffnen. „Mit Waldruhebänken zum Entspannen kann man den besonderen Ort und die Ruhe genießen. Etwas abseits der Quelle könnte es Waldmusik geben“, so Joachim Sondermann. Seine Pläne sehen zudem vor, dass der Quellort für Rollstuhlfahrer zugänglich gemacht wird sowie die Errichtung einer Pumpe bzw. Zapfstelle, an der Quellwasser in mitgebrachten Flaschen abgefüllt werden kann.
An der zweiten Station „Heid Quellgebiet“ lautet das Thema Wasserknappheit und Trinkwasser der Erde. Hier soll die Böschung freigelegt und eine Aufenthaltsqualität mit einer Sitzgruppe für Picknick geschaffen werden. Zudem soll es einen Hinweis zum Aussichtsturm Heid geben. Regenmengen und Regenwasser sind Thema an der dritten Station in Rothemühle. Entstehen soll auf 900 Quadratmeter am Biggebach eine offen gestaltete Rasenfläche mit etagierten Sitzmauern am Bachufer. Ein Edelstahlkubus soll veranschaulichen, wieviel durchschnittlich 904 Liter Regen pro Quadratmeter bedeuten. Zudem soll eine Verbindung hergestellt werden zu einer möglichen Jausenstation.
Wiese für Kleinkinder
Zwei Plätze sind in Vahlberg geplant (4. Station). Das Areal zwischen Radweg und Biggebach soll genutzt werden als Aufenthaltswiese mit Liegebank und Liegedeck für Kleinkinder. Zudem soll die Fahrradbrücke verbreitert und eine Beobachtungsstation für heimische Edelkrebse geschaffen werden. Dabei soll die Fischereigenossenschaft Wenden mit einbezogen werden.
Um Wasserkraft, Hammerwerk und Wasseruntersuchung geht es an der Wendener Hütte (Station 5). Hier soll direkt an Radweg und Bach das funktionierende Edelstahlmodell eines Hammerwerkes installiert werden. Das benötigte Wasser muss per Hand in ein kleines Becken aus dem Biggebach herausgepumpt werden. Geplant sind Wasseruntersuchungen von Schulen und Kindergärten. Eine Genehmigung liege ihm bereits vor, so Sondermann.
Auswirkungen des Klimawandels auf Hochwasser und Niedrigwasser in der Gemeinde Wenden sind Thema der 6. Station: Gerlinger Flussaue. In der Gerlinger Elbbachmündung geht es um Weiden am Bach und ihre Verwendung. Die Gerlinger wollen mitwirken und eventuell Flechtkurse für Weidekörbe anbieten. Den Abschluss des Weges bildet das Klärwerk in Gerlingen. Thema: Wasserverbrauch, Trinkwasser und Wasserreinigung.
Zur Kostenfrage wollte sich Sondermann nicht äußern: „Ich kann noch keine seriöse Zahl sagen. Einige Dinge sind noch nicht geklärt.“ Er wolle mit den Ortsvorstehern weiter über die einzelnen Stationen sprechen. Der Bau- und Planungsausschuss gab Grünes Licht, die Pläne für den Wasserthemen- und Erlebnisweg“ weiter zu verfolgen.