Grevenbrück/Lennestadt. Heimatministerin Ina Scharrenbach überbringt Förderbescheid für den Umbau des Alten Amtshauses persönlich nach Grevenbrück.
Noch ist das Stadtmuseum im Alten Amtshaus keine Baustelle, somit bot die frisch renovierte Fassade des Gründerzeitbauwerks die ideale Kulisse für den Besuch von Ina Scharrenbach. Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW kam am Donnerstagnachmittag persönlich nach Grevenbrück, um den Bewilligungsbescheid aus dem Heimatförderprogramm der Landesregierung für das Museum der Stadt Lennestadt zu übergeben. Die Höhe kann sich sehen lassen. Mit 1,173 Millionen Euro, 60 Prozent der Gesamtkosten, fördert das Land den Umbau und die Modernisierung der Museumslandschaft in Grevenbrück, das sich mehr und mehr zum Kulturort der Stadt entwickelt.
Überzeugendes Konzept
„Das Konzept, hier Menschen zusammen zu bringen und Tradition und Moderne zu verbinden, hat mich überzeugt“, so Scharrenbach. Deshalb sei die Fördersumme auch höher als sonst. Das Geld stammt aus dem Programm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ der Landesregierung. Damit sollen Initiativen und Projekte unterstützt werden, die lokale und regionale Identität und Gemeinschaft und damit Heimat stärken. „Sie können hier einen beachtlichen Akzent für die Zukunft setzen“, sagte die Ministerin und setzte die Stadt gleich unter Druck. „Sie haben Zeit bis zum 31. Dezember 2021“. „Eine so hohe Summe für ein kommunales Projekt ist keine Selbstverständlichkeit“, bedankte sich Bürgermeister Stefan Hundt: „Sie ermöglichen damit eine Neuaufstellung der Kultur in Grevenbrück. Es war notwendig, zusammen mit den ehrenamtlichen Gruppen aus dem Ort jetzt den nächsten Schritt zu machen.“
Umbau kann beginnen
Die Entwurfsplanung sei fertig, die Stadt könne nun sicher in den Bau einsteigen. Mit dem Baubeginn dürften die vielen Diskussionen um das Museumskonzept mit zwei Dauerausstellungen an den zwei Standorten Altes Amtshaus und Kulturbahnhof, das zunächst nicht jeden begeisterte, ad acta gelegt sein. Hubertus Kaiser vom Heimatverein, der die Dauerausstellung „Moderne Zeiten - Vom Leben im Sauerland 1850 - 1955“ im Alten Amtshaus seit der Eröffnung vor 25 Jahren ehrenamtlich betreut, sagte: „Wir sind glücklich, dass die Exponate, von denen rund 80 Prozent dem Heimatverein gehören, nun gesichert sind.“ Die Ausstellung zieht während der Bauphase in den Kulturbahnhof um und kommt dann neu konzipiert zurück.
Anbau wird abgerissen
Wie geht es weiter? Dach und Außenfassade des denkmalgeschützten Gebäudes (Baujahr 1910) wurden im letzten Jahr bereits saniert. Das Gebäude wird nun komplett umgestaltet. Der Anbau aus den 1960er Jahren wird abgerissen. Die dort entstehende Freifläche kann z.B. für Veranstaltungen der OT genutzt werden. Das Stadtarchiv und die landeskundliche Bibliothek werden demnächst ihr neues Domizil in der Grundschule in Elspe beziehen.
Künftig wird es im Kulturort Grevenbrück im Kulturbahnhof eine neue Dauerausstellung mit dem Schwerpunkt Bahngeschichte, die Historische Feuerwehr, das Gelände um die Peperburg, das Alte Amtshaus mit der „neuen“ Dauerausstellung „Moderne Zeiten“ geben. Alle Standorte verbindet der KulturWeg Grevenbrück, der 2018 eröffnet wurde.