Kreis Olpe. Ab Donnerstag sind die Spielplätze im Kreis Olpe wieder geöffnet. Für die Ordnungsämter bedeutet das noch mehr Arbeit, aber sie sind vorbereitet.

Nach wochenlangem Verbot dürfen Kinder ab heute auf den Spielplätzen wieder schaukeln, rutschen und klettern. Darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. In der aktuellen Fassung der Coronaschutzverordnung wird jedoch explizit darauf hingewiesen, dass erwachsene Begleitpersonen einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten haben, Familienmitglieder natürlich ausgenommen. Durch die Aufhebung der Spielplatzverbote wartet auf die Ordnungsämter im Kreis Olpe jedoch noch mehr Arbeit.

„Wir können sicherlich nicht jeden Spielplatz ununterbrochen im Auge haben, werden ab Donnerstag aber selbstverständlich im Rahmen unserer Streifendienste sehr präsent sein“, betont Karl-Josef Hammer, Ordnungsamtsleiter der Stadt Attendorn. In der Hansestadt und ihren umliegenden Dörfern gibt es rund 50 kleinere und größere Spielplätze.

Die Ordnungshüter setzen in erster Linie auf die Vernunft der Eltern, die sich an die Regeln halten sollen. Im Übrigen werde die Stadt an jedem Spielplatz in Attendorn kleine Tafeln aufstellen, mit denen auf die Abstandsregelung aufmerksam gemacht wird. Hammer: „Wir werden jetzt erstmal beobachten und nur im Notfall einschreiten.“

Personenzahl auf Spielplätzen kann begrenzt werden

Denn sollten sich wider erwartend „Hotspots“ bilden, ist es den Ordnungsämtern laut Coronaschutzverordnung auch gestattet, Personenzahlen zu begrenzen oder Spielplätze gar wieder zu schließen.

Peter Püttmann, Ordnungsamtsleiter der Stadt Olpe, glaubt daran, dass die Eltern die nötige Disziplin an den Tag legen werden: „Ich denke, die Leute sind vernünftig. Klar ist, dass wir stichprobenartig drüber schauen und uns ein Bild verschaffen, ob die Regeln eingehalten werden.“ Eigentlich seien die Regeln klar und einfach: „Begleitpersonen, also meist Eltern oder Großeltern der Kinder, müssen die 1,50 Meter zu anderen Begleitpersonen und Kindern anderer Familien einhalten, Kinder unterschiedlicher Familien untereinander aber nicht.“

Natürlich werde es Grenzfälle geben. Wenn beispielsweise der Streit zwischen Kindern unterschiedlicher Familien geschlichtet werden müsse.

Bauhof unterstützt Ordnungsamt in Olpe

Aber Püttmann rechnet damit, dass so etwas unbürokratisch zu regeln sei. Rein rechnerisch kann die Olper Ordnungsbehörde ohnehin kein Auge auf alle Plätze werfen. Hintergrund: In der Stadt Olpe und den Dörfern gibt es rund 80 Spiel- und Bolzplätze, die wieder geöffnet werden. Das Ordnungsamt, so Püttmann, fahre Kontrollen mit acht Mitarbeitern, unterstützt vom Olper Bauhof.

„Wir werden im Rahmen unserer Kontrollfahrten jetzt auch die Spielplätze miteinbeziehen“, sagt Wendens Ordnungsamtsleiter Wolfgang Grimstein. Die Kontrollen würden bei der Gemeinde sporadisch erfolgen, wobei man vor allem Hotspots im Auge habe. Zur Frage, ob das von der Verwaltung noch zu stemmen sei, meint Grimstein: „Das ist schon eine Herausforderung. Wir haben im Moment viel zu tun. Wir versuchen, das vernünftig auf die Kollegen zu verteilen.“ Zudem reagiere man im Wendener Rathaus auf Beschwerden.

Zum Problem, ob die wieder geöffneten Spielplätze in der Gemeinde Wenden abends zu Treffs von Jugendlichen werden könnten, sagt der Ordnungsamtsleiter: „Das wollen wir nicht hoffen, aber wir müssen abwarten.“

Soziale Kontrolle wirkt in Lennestadt und Kirchhundem

Auch den Ordnungsämtern in Lennestadt und Kirchhundem treibt die Spielplatzöffnung keine Schweißperlen auf die Stirn. Grundsätzlich sind alle frei zugänglichen Spielplätze ab heute wieder bespielbar. Dabei hoffen die Ordnungsbehörden auf den gesunden Menschenverstand der Aufsichtspersonen für die Kinder.

Kontrollen, ob das Kontaktverbot eingehalten wird, seien mangels Personal nur stichprobenartig möglich, so Verena Gräbener, Fachbereichsleiterin Kirchhundem. Ihr Lennestädter Kollege, Bereichsleiter Ingo Wirth, verweist zudem auf die „soziale Kontrolle“. Das heißt, Verstöße würden oft durch andere Bürger gemeldet.