Attendorn. „Uns blutet das Herz“: In einer emotionalen Stellungnahme erklären die Schützenvereine aus Attendorn die Absage aller Schützenfeste.
Jetzt ist es amtlich: Die Landesregierung hat am 1. Mai eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, in der alle Schützenfeste bis zum 31. August verboten werden. „Was vielen bereits klar war, ist nun absolute Gewissheit: Die Schützenfestsaison fällt aus“, teilen die Schützengesellschaften, -bruderschaften und -vereine aus am Stadtgebiet von Attendorn in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Unter den Vereinen der Stadtschützengemeinschaft Attendorn hatte man sich darauf verständigt, die offizielle behördliche Anordnung abzuwarten. Dies sei nicht zuletzt auch aus rechtlichen Gründen zwingend erforderlich gewesen. Nun war die Absage der einzig mögliche Schritt. Gedanken zu einer Verschiebung auf den Herbst hätten keinen Sinn ergeben.
„Uns allen blutet das Herz, wenn wir uns bewusst machen, dass wir nach über 70 Jahren durchgängig stattfindender Schützenfeste in Friedenszeiten unser geliebtes Schützenbrauchtum in diesem Jahr nicht mit den Höhepunkten auf unseren Schützenfesten ausleben können. Aber es ist natürlich jedem klar, dass es anders nicht geht“, heißt es in der Erklärung.
Schützen richten ihren Blick nach vorne
Jetzt müsse der Blick nach vorne gerichtet werden. „Zurzeit überlegen viele von uns, wie man in der aktuellen Situation unterstützen und helfen kann. Und viele überlegen nicht nur, sondern handeln auch. Und das ist in der schwierigen Zeit eine doch sehr tolle Erfahrung.“
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Eine ebenso tolle Erfahrung sei die zunehmende Wertschätzung für die kleinen Dinge, die in den zurückliegenden guten Zeiten vielleicht ein wenig abhanden gekommen sei. „Der Respekt vor und die Anerkennung von denjenigen, die unser Gemeinwesen während der einschneidenden Beschränkungen am Laufen gehalten haben und am Laufen halten, wie Verkäuferinnen und Verkäufer im Supermarkt, Menschen, die im Gesundheitswesen beschäftigt sind, der Bäcker und der Metzger um die Ecke oder die vielen Ehrenamtlichen ist bei uns allen stark gewachsen. Und das ist gut so.“
Aktionen über Schützenfesttage geplant
Die Schützengesellschaften, -bruderschaften und -vereine aus Attendorn, Biekhofen, Dünschede, Ennest, Helden, Lichtringhausen, Listerscheid, Neu-Listernohl, Valbert und Windhausen kündigen an, durch einzelne Aktionen über die Schützenfesttage für die Gemeinschaft aktiv sein zu wollen, nicht zuletzt, um auf eine positive Art und Weise vom beherrschenden Corona-Thema abzulenken. So wird es teilweise ein Schützenmagazin, eine Schützenfest-Beilage oder unter Einhaltung der dann gegebenen Anforderungen ein Schützenhochamt geben.
Auch außerhalb der Schützenfeste geht es weiter: Zeitlich freiwerdende Ressourcen werden für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen eingesetzt, für die im normalen Vereinsbetrieb die Zeit sonst eher fehlt. „Mit Blick auf das kommende Jahr ist natürlich die Vorfreude auf die dann hoffentlich wieder stattfindenden Schützenfestfeste besonders groß“, lassen die Vereine keinen Zweifel.