Grevenbrück. Das bei einem Wohnungsbrand entdeckte, tote Kleinkind wurde am Montagmittag obduziert. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.

Das bei einem Wohnungsbrand in Grevenbrück von der Feuerwehr am Sonntagnachmittag gefundene tote Kleinkind wurde am Montagmittag in der Rechtsmedizin in Dortmund obduziert. Das bestätigte Staatsanwalt Philipp Scharfenbaum auf Anfrage unserer Redaktion. Mit Ergebnissen ist am Dienstag zu rechnen.

Michael Klein, Sprecher der Kreispolizeibehörde OIpe, bestätigte, dass es sich bei dem Kind um einen etwa drei Jahren alten Jungen handeln soll. Die Identität des Jungen sei noch unklar.

Von der Obduktion der Leiche, die massive Brandeinwirkungen aufweist, erhoffen sich die Ermittler weitere Erkenntnisse. Denn bislang steht nicht fest, ob der Junge durch das Feuer ums Leben gekommen ist oder schon vorher tot war.

Die Feuerwehr war am Sonntagnachmittag zu dem Wohnungsbrand in der Dr.-Paul-Müller-Straße alarmiert worden. Als die Einsatzkräfte vor Ort eingetroffen waren, hatten sie zunächst einen Mann entdeckt, der vor dem Gebäude lag und nicht mehr ansprechbar war. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann aus etwa drei Metern Höhe aus einem Fenster ins Freie gesprungen war.

Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus außerhalb des Kreises Olpe geflogen. Wie Scharfenbaum auf Nachfrage mitteilte, befindet er sich derzeit wohl nicht mehr in Lebensgefahr, ist aber laut Michael Klein zurzeit noch nicht vernehmungsfähig.

Mordkommission nimmt Ermittlungen auf

Zur Frage, in welcher Beziehung der Mann und das tote Kind standen, sagte der Staatsanwalt: „Das ist noch Gegenstand der Ermittlungen.“

In einer gemeinsamen Mitteilung erklärten die Staatsanwaltschaft Siegen, die Mordkommission Hagen und die Kreispolizeibehörde Olpe am Sonntagabend, dass auch zur Brandursache noch keine Angaben gemacht werden können. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.

Bereits am Sonntagabend hatte die Spurensicherung den Ort des Geschehens in Augenschein genommen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren in alle Richtungen. Das beinhaltet auch, dass ein fremdenfeindlicher Hintergrund zurzeit nicht ausgeschlossen werden kann.

40 Feuerwehrleute vor Ort im Einsatz

Nach Auskunft der Stadt Lennestadt ist das Gebäude, das zu einem benachbarten Unternehmen gehört, keine von der Stadt angemietete Asylunterkunft. Der 33-Jährige, nach Polizeiangaben ein Marokkaner, gehört demnach auch nicht zu den von der Stadt Lennestadt betreuten Asylbewerbern.

Vor Ort waren rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie der Rettungsdienst des Kreises Olpe. Sie hatten den Brand schnell unter Kontrolle. 45 Minuten nach der Alarmierung war das Feuer gelöscht.