Lennestadt. Fynn Heimes (14) aus Oedingen hat mit dem 3D-Drucker eigene Gesichtsmasken produziert. 50 dieser „Face Shields“ spendete er nun an das Josefinum.
Der Mangel an Schutzausrüstung in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen hat bei vielen kreative Energie ausgelöst: So auch bei Fynn Heimes aus Oedingen. Der 14-jähirge Schüler des Maria Königin Gymnasiums nutzte sein Talent und seine Möglichkeiten: Er fertigt Gesichtsschilden, sogenannte Face Shields, aus dem 3D-Drucker. 50 Stück wurden jetzt unentgeltlich an das Josefinum in Lennestadt übergeben.
„Wir sind sehr dankbar für dieses unkonventionelle Engagement“, freute sich Heimleiterin Britta Seppi-Cordes. Eingesetzt werden die Face Shields im gesamten Haus mit 60 Bewohnern und 70 Mitarbeitern.
Technik, Konstruktionen und Umsetzung mit dem 3D-Drucker, das fasziniert Fynn Heimes schon länger. An seiner Schule nimmt er mit Begeisterung an der Junior-Ingenieur-Akademie (JIA). Bei der JIA sollen junge Menschen für die Berufswelt von Technikern und Ingenieuren begeistert, der Übergang von der Schule in Studium oder Ausbildung erleichtert und ihre individuellen Kompetenzen gefördert werden.
Arbeit auf eigenem YouTube-Kanal dokumentiert
Für das Projekt gab es von der Firma Rayonex einen 3D-Drucker. Vater Dietmar Heimes ist Geschäftsführer des Unternehmens in Meggen. „Außerdem habe ich selber einen 3D-Drucker.“ Fynn Heimes fing an, STL-Daten für den Drucker zu erstellen und erste Produkte zu entwerfen. „Zunächst waren es Schlüsselanhänger, aber mittlerweile auch Kleinstserien für Unternehmen, die sonst diese Produkte in Spritzguss gefertigt hätten.“
Das besserte das Taschengeld des Jungunternehmers auf. Gleichzeitig zeigt er seine Arbeiten auf einem eigenen Youtube-Kanal. „In der Corona-Krise wollte ich aber auch etwas für die Allgemeinheit machen. Meine Oma ist im Josefinum und da kam mir die Idee, etwas im Bereich Schutzausrüstung zu erstellen.“
Schutz für Augen und Gesicht
So hat er für seine 3D-Drucker einen Träger für eine Plexiglasscheibe konstruiert. Dieser hält eine auswechselbare Plastikfolie, die das Gesicht von vorne abschirmt. Damit sind die Gesichtsschilde zwar kein Ersatz für einen Mundschutz, der zusätzlich getragen werden muss, schützen aber insbesondere die Augen, über die durch Tröpfcheninfektion ebenfalls Erreger in den Körper eindringen können. „Außerdem verhindert es, dass man sich ins Gesicht fasst“, sagt Fynn Heimes.
Natürlich sind Medizingeräte normalerweise strengen Sicherheitsvorschriften unterworfen. „Aber angesichts der prekären Situation sind die selbstgemachten Gesichtsschilde sehr willkommen, um das Personal und die Bewohner zu schützen. Außerdem können die Face shields desinfiziert und wiederverwendet werden“, so Britta Seppi-Cordes. Als Dank gab es daher eine süße Überraschung und freudige Gesichter auch hinter dem Mundschutz.