Grevenbrück. Der Förderverein der Löschgruppe Grevenbrück will seine Blauröcke gut geschützt in den Feuerwehreinsatz schicken.

Gute Beziehungen sind oft hilfreich. Den guten Beziehungen von Dr. Arnold Schneider, 2. Vorsitzender des Fördervereins der Feuerwehr-Löschgruppe Grevenbrück, ist es zu verdanken, dass die Löschgruppe jetzt über 500 FFP 3-Atemschutzmasken verfügt. Am Mittwochnachmittag wurde die in Coronazeiten wertvolle Schutzausrüstung übergeben. Damit ist die 41 Mann starke Löschgruppe nun zumindest für die nächsten Einsätze gewappnet. Die „wertvollen“ Schutzmasken, die auch im medizinischen Bereich genutzt werden, sind nur schwer zu besorgen. Die Stadt selbst versucht seit Wochen, Masken für alle 380 Aktiven in der Lennestädter Wehr einzukaufen – ohne Erfolg. „Wir haben sie bestellt, aber an solche Mengen kommen wir nicht mehr dran“, so Andreas Schürmann, im Rathaus zuständig für die Feuerwehrausstattung.

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Nur 40 Masken für die gesamte Löschgruppe

Als der Förderverein der Löschgruppe Grevenbrück vor einigen Wochen von Tobias Lünenstraß, Oberbrandmeister und stellvertretender Löschgruppenführer, erfuhr, dass die gesamte Löschgruppe nur über 40 Masken verfügt, setzte der Grevenbrücker Arzt Dr. Arnulf Schneider, 2. Vorsitzender der Löschgruppe, alle Hebel in Bewegung, um zu helfen. Unterstützung fand er bei dem gebürtigen Maumker Christian Scheele, der in der Entsorgungsbranche in Süddeutschland tätig ist und Beziehungen zu einer Papier- und Textilfabrik in Bulgarien unterhält. Diese konnte kurzfristig 500 Atemschutzmasken „FFP 3“ liefern. „Und dies nicht zu den Wucherpreisen im Internet, sondern zum Selbstkostenpreis“, so Schneider. Im Internet werden teilweise 40 Euro und mehr für eine dieser Einwegmasken verlangt.

100 Masken für Maumke

Auch die Löschgruppe Maumke (20 Aktive) hat 100 FFP 3-Masken bekommen, kostenlos zur Verfügung gestellt von Christian Scheele.

In den vergangenen Wochen wurden alle Löscheinheiten im Stadtgebiet, auch die Löschgruppe Grevenbrück, von der Stadt mit Schutzmasken ausgerüstet, die von der Firma Moss in Altenhundem und Gerlingen hergestellt werden (wir berichteten).

Diese Masken sind waschbar und können mehrfach verwendet werden.

Besondere Lage in Grevenbrück

Die Kosten übernimmt der Förderverein. „Für so etwas“, so der Grevenbrücker Mediziner, „sind wir als Förderverein nun einmal da.“ Der Förderverein begründet die Schenkung auch mit der besonderen Gefahrenlage in Grevenbrück. Erst vergangene Woche wurde bekannt, dass im Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen in der Lehmbergstraße 28 Personen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Weil das Gebäude mit einer Rauchmeldeanlage ausgerüstet ist, kommt es hier immer wieder zu Einsätzen der Feuerwehr.

In der Lennestädter Feuerwehrführung war die großzügige Schenkung an die Löschgruppe Grevenbrück bis gestern nicht bekannt, auch deshalb regierte die Feuerwehr-Führung ein wenig verschnupft. Denn eine sinnvolle Verteilung dieser Masken unter allen Einheiten wäre ihr lieber gewesen.