Kreis Olpe. Polizei und Ordnungsämter ahndeten über Ostern dutzende Verstöße gegen das Kontaktverbot im Kreis Olpe. Ansammlungen in Lennestadt und Attendorn.

Im Großen und Ganzen war es ruhig, bilanziert die Kreispolizeibehörde Olpe nach dem langen Osterwochenende. Das heißt: Die Menschen im Kreis Olpe nahmen das Kontaktverbot ernst – bis auf ein paar wenige Ausnahmen.

In insgesamt drei Fällen ist die Polizei am Osterwochenende eingeschritten:

Auf einer Grünfläche hinter dem Feuerwehrhaus in Lennestadt-Altenhundem wurde am Donnerstag gegen 18.15 Uhr eine Zusammenkunft von acht Personen gemeldet. Die Gruppe hatte sich dort verabredet und saß im Kreis zusammen. Einem erteilten Platzverweis wurde Folge geleistet.

Auf einer Wiese zwischen dem Bremger Weg und der Ortschaft Rauterkusen in Attendorn wurde am Gründonnerstag gegen 18 Uhr eine Zusammenkunft von sechs Jugendlichen festgestellt. Nach Aufforderung löste sich die Gruppe auf.

Eine Gruppe von erwachsenen Personen traf sich am Samstag gegen 20.15 Uhr vor einem Einkaufszentrum in Attendorn und konsumierte alkoholische Getränke. Die Personen zeigten sich insgesamt uneinsichtig.

In allen Fällen wurden Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt. Darüber hinaus verzeichnete die Kreispolizeibehörde wenige Anrufe mit dem Hinweis auf Zusammenkünfte von mehreren Personen, auch im privaten Bereich. Nach Eintreffen der Beamten hatten sich die meisten Einsatzanlässe bereits erledigt. In den anderen Fällen zeigten sich die Betroffenen einsichtig und lösten die Treffen auf.

30 Verstöße gegen das Kontaktverbot in Lennestadt

Die Ordnungsbehörde in L ennestadt registrierte 30 Personen am Samstag und Sonntag, denen nun ein „Corona-Knöllchen“ von je 200 Euro ins Haus flattern wird. Das Ordnungsamt hatte mit mehreren Teams die bekannten Hotspots abgeklappert und war fündig geworden – zum Beispiel am Ehrenmal in Grevenbrück oder im Wigey in Altenhundem. „Es waren überwiegend Jugendliche“, so Ingo Wirth vom Ordnungsamt.

Bürger in Olpe und Drolshagen halten sich an die Maßnahmen

Auch interessant

Polizei und Ordnungsamt – hier ein Symbolbild – müssen das Kontaktverbot in Hagen, dem Sauerland, Siegen-Wittgenstein und dem Ennepe-Ruhr-Kreis umsetzen.
Von Michael Koch und die Lokalredaktionen

Verhältnismäßig ruhig und dementsprechend positiv überrascht war hingegen das Ordnungsamt in Attendorn. „Hier und da haben wir Hinweise auf Ansammlungen bekommen, aber das hielt sich alles sehr im Rahmen“, meint Danica Struck. Beliebte Treffpunkte wie der Platz an der Stadthalle, der vor allem oft von Jugendlichen aufgesucht werde, Spiel- und Bolzplätze sowie die Wege entlang der Waldenburger Bucht wurden verstärkt kontrolliert. Doch mehr als „ein, zwei Ordnungswidrigkeiten“ seien von den Mitarbeitern des Ordnungsamtes nicht festgestellt worden, so Struck.

In Olpe sei die Bevölkerung vor allem durch ihre Disziplin aufgefallen, wie Dieter Huckestein von der Stadt Olpe berichtet. „Wir haben regelmäßige Kontrollfahrten gemacht, sowohl im Stadtgebiet als auch in den umliegenden Dörfern.“ Dabei seien vor allem Treffpunkte wie Kinderspielplätze und der Parkplatz am Freizeitbad ins Visier genommen worden. „Auf meinen Kontrollfahrten sind dabei aber keine Verstöße festgestellt worden“, so Huckestein. Generell habe er von schwerwiegenden Ordnungswidrigkeiten in Olpe nichts mitbekommen.

Genauso erfolgreich ist aus Ordnungsamtssicht das Osterwochenende in Drolshagen verlaufen. „Wir haben an allen Tagen kontrolliert, von vormittags bis in den Abend hinein – und mussten dabei keine Bußgeldverfahren einleiten“, erklärt Claudia Heite, stellvertretende Leiterin für den Bereich Sicherheit, Soziales und Bürgerbüro bei der Stadt Drolshagen. In der vergangenen Woche sei es zwar immer mal wieder zu kleineren Ansammlungen an Spielplätzen oder Schulhöfen gekommen, doch diese Zusammenkünfte haben mittlerweile abgenommen. Auch die vorsorgliche Absperrung der Badestelle an der Listertalsperre sei respektiert worden.

Spaziergänger verteilen sich auf umliegenden Rad- und Wanderwegen

Auch interessant

Als besonnen und regelkonform beschreibt Ludwig Rasche, Erster Beigeordneter der Gemeinde Finnentrop, das Verhalten der Finnentroper. „Eine Menschenansammlung haben die Kollegen auflösen müssen, aber das hat durch bloße Ansprache funktioniert“, so Rasche. Generell werden der Lennepark am Bahnhof sowie die Thyssen-Wiesen verstärkt durch die Ordnungsamtsmitarbeiter kontrolliert, doch auch hier habe sich die Bevölkerung vorbildlich verhalten. „Uns kommt es zugute, dass sich die Menschen sehr gut auf den umliegenden Rad- und Wanderwegen verteilen können“, so Rasche.

Vereinzelt haben die Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Wenden Ordnungswidrigkeiten in der Gemeinde festgestellt, doch insgesamt sei es auch hier sehr ruhig gewesen, wie Fachdienstleiter Wolfgang Grimstein betont. „Es gab ein paar kleinere Gruppen, die wir trennen mussten, aber das ist alles ohne Widerstand abgelaufen, sodass wir auch keine härteren Maßnahmen ergreifen mussten.“ Bußgeldverfahren seien bislang noch nicht eingeleitet worden.

Motorradstrecken waren am Osterwochenende stark frequentiert

Wie zu erwarten waren die Motorradstrecken im Kreis Olpe insbesondere von auswärtigen Kradfahrern stark frequentiert. Neben drei Unfällen wurden die bei Bikern beliebten Treffpunkte aber gemieden, auch wegen der Absperrmaßnahmen, zum Beispiel am Bigge-Grill-Parkplatz.