Kreis Olpe. Durch Corona fallen viele Ausflugsziele weg. Doch im Kreis Olpe gibt es schöne abgelegene Plätze. Die Redaktion hat fünf Tipps gesammelt.

Schon fast ein bisschen hämisch strahlt die Sonne über dem Kreis Olpe. Kaum eine Wolke verdeckt den blauen Himmel, die Temperaturen steigen weiter – passend zum Osterfest. Jetzt ein Ausflug in den Tierpark oder auf den Minigolf-Platz, das wäre genau das Richtige. Doch das Coronavirus schränkt das gesellschaftliche Leben weiterhin ein. Selbst Grill-Abende mit den Freunden im eigenen Garten müssen erstmal noch warten. Da darf es keine Ausnahme geben.

„Hot-Spots“ bitte vermeiden

Sogenannte „Hotspots“ sollten wegen der Coronakrise auch während der Osterfeiertage weiterhin gemieden werden. Dazu gehört zum Beispiel auch der Biggerandweg am Olper Obersee.

Achten Sie bitte aber auch bei Ihren Spaziergängen fern ab der Hotspots darauf, dass Sie zu anderen Menschen ausreichend Abstand halten.

Die Kreispolizeibehörden appellieren außerdem mit deutlichen Worten an die Biker, während der Corona-Krise auf Motorradtouren zu verzichten.

Zwar seien die Touren mit dem Motorrad nicht verboten. Aufgrund des gesteigerten Infektionsrisikos sei es aber „derzeit nicht angebracht, Motorradtouren zu unternehmen.“

Zum Glück gibt es im Kreis Olpe aber einige Spazier- und Wanderstrecken, die nicht so touristisch überlaufen sind. Unsere Redaktion hat fünf Tipps gesammelt. Also schnell den Partner und/oder die Kinder schnappen und auf geht’s zur Entdeckungstour.

Tipp eins:

Wenn Sie sich nicht zwischen einem Waldspaziergang und ein paar schöne Stunden am Ufer des Biggesees entscheiden können, hat Redakteurin Verena Hallermann vielleicht eine Idee für Sie. Die Halbinsel zwischen Stade und Sondern ist für alle geeignet, die Lust auf ein kleines Abenteuer haben. Aber Vorsicht, wer bei dem Wetter nicht auf seine Sandalen verzichten möchte und lieber auf befestigten Wegen unterwegs ist, sollte sich lieber eine andere Strecke aussuchen. Vom Parkplatz an der L 512, unweit des Hotels, kann die Tour starten.

Auf der kleinen Entdeckungstour zur Halbinsel zwischen Sondern und Stade gibt es einiges in der Natur zu entdecken.
Auf der kleinen Entdeckungstour zur Halbinsel zwischen Sondern und Stade gibt es einiges in der Natur zu entdecken. © Verena Hallermann

Von dort aus geht es zunächst über befestigte Wege entlang des Biggesees. Doch das eigentliche Ziel ist die Spitze der Halbinsel. Hier wird der Weg jetzt ein bisschen holprig. Gerade für Kinder kann der Wald rechts und links spannend sein. Aber ein bisschen vorsichtig sollte man sein. Denn teilweise geht es steil runter. Wer bis zum Schluss „durchhält“ (anstrengend ist die Strecke nicht), wird mit einer kleinen Oase belohnt. Und sogar eine Sitzmöglichkeit gibt es. Da hat irgendwann mal jemand ein paar Steine als Sitzecke angeordnet. Also Proviant nicht vergessen.

Tipp zwei:

Darf es auch etwas mehr sein?! Dann wäre der Veischeder Sonnenpfad ein schöner Wandertipp. Redaktionsassistenz Nadine Niederschlag-Grebe ist diesen kürzlich gewandert. 37 Kilometer Idylle pur. Schmale Pfade, schöne Lichtungen, der Duft von frischem Bärlauch, wunderbare Aus- und Weitsichten begeistern auf dieser Wanderung. „Packt doch mal euren Rucksack mit einer ausreichenden Verpflegung für neun bis zehn Stunden Wanderspaß,“ so ihr Rat. Mit circa 900 Höhenmetern ist die Strecke anspruchsvoll und führt unter anderem vorbei an der Burg Bilstein und der Hohen Bracht.

Wunderschöne Aussichten bietet der Veischeder Sonnenpfad. 
Wunderschöne Aussichten bietet der Veischeder Sonnenpfad.  © Nadine Niederschlag-Grebe

Aber auch am Fahlenscheid, wo auf dem Parkplatz die Möglichkeit zum Einstieg besteht. Weitere Einstiegsmöglichkeiten befinden sich unter anderem in Bonzel (unterhalb des Sportplatzes) oder auch auf der Hohen Bracht. Der Veischeder Sonnenpfad richtet sich jedoch an erfahrene Wanderer, denn 37 Kilometer sind nicht ohne und Muskelkater in den darauffolgenden Tagen ist nicht ausgeschlossen, erinnert dann aber noch einige Tage nach der Wanderung an die schöne Natur.

Tipp drei:

Ein besonderes Spaziererlebnis ist sicherlich auch der „Skulpturenweg“ in Drolshagen. Er startet direkt am Gut Kalberschnacke am Listersee und führt zunächst bergauf in Richtung Bühren und dann weiter entlang von Dumicke zurück zur Lister. Das Besondere sind die kreativen Skulpturen am Wegesrand, die dem Wanderer auch als Orientierung dienen.

Der „Skulpturenweg“ in Drolshagen bietet ein besonderes Spaziererlebnis.
Der „Skulpturenweg“ in Drolshagen bietet ein besonderes Spaziererlebnis. © Flemming Krause

Zu sehen sind unter anderem Steinbogen, galoppierende Strohhaufen, Naturgewebe oder bemooste Gebilde. Die Spaziergänger befinden sich ohne Ausnahme im Wald und finden hier eine ganz besondere Ruhe in der Natur vor. Aber Vorsicht: Sie müssen einige Höhenmeter leisten. Redakteur Flemming Krause weiß: die Strecke ist auch mit Hund geeignet.

Tipp vier:

Vom Hardtweg mit einem idyllischen Aussichtspunkt ist Redakteur Roland Vossel begeistert. Seinen Namen hat der Weg vom Olper Stadtwald Hardt. Los geht es oberhalb des Ümmerichs auf dem Wendeplatz, der allen Schützen beim Fest der Feste im Juli bestens bekannt ist. Ein Stück geradeaus durch den Wald, dann rechts. Und wenn man dann die Römerbrücke über die Umgehungsstraße passiert hat, taucht man ganz ein in die Hardt. Es geht weiter vorbei am Schulwald des Städtischen Gymnasiums. Der Waldlehrpfad Olpe bietet einiges Interessantes am Wegesrand. Nach eineinhalb Kilometern sieht man dann das weiße Gedenkkreuz mitten im Naturschutzgebiet Hoher Bilstein. Von diesem Felsen aus kann man in aller Ruhe einen wunderschönen Blick auf den Biggesee genießen.

Vom Hardtweg mit einem ganz besonderen, idyllischen Aussichtspunkt ist Redakteur Roland Vossel begeistert.
Vom Hardtweg mit einem ganz besonderen, idyllischen Aussichtspunkt ist Redakteur Roland Vossel begeistert. © Roland Vossel

Dieser Ort lädt ein zum Verweilen, er ist einfach prädestiniert für eine Rast mit einer kleinen mitgebrachten Stärkung. Auf dem Rückweg kann man dann noch einen Schwenk an Rhode vorbei machen, bis man zurückkehrt und den Ümmerich wieder im Blick hat.

Tipp fünf:

Der Rhein-Weser-Turm ist immer eine gute Adresse für Wanderfreunde. Bevor Sie jetzt denken: Moment mal, das ist doch ein richtiger Wander-Hotspot, den man in diesen Tagen meiden sollte? Stimmt. Aber an dem Wanderparkplatz starten und enden viele Wege. Diesmal bleiben wir nicht auf dem bekannten Rothaarsteig, sondern bewegen uns ins Tal Richtung Rüsoe (ist ausgeschildert). Und es dauert nicht lange, dann wird es garantiert sehr einsam und wir können uns mit den 100.000 Fichten unterhalten, die den Weg säumen. Irgendwann erreichen wir die Ortschaft Rüspe, einsam gelegen etwas zurück an der L 553. Nun haben wir zwei Möglichkeiten, entweder den gleichen Weg zurückmarschieren oder mehr oder weniger parallel zur L 553 wieder zurück zum Parkplatz am Rhein-Weser-Turm laufen.

Am Rhein-Weser-Turm starten und enden viele Wanderwege.
Am Rhein-Weser-Turm starten und enden viele Wanderwege. © Volker Eberts

Bei schönem Wetter nerven auf der L 553 die Motorräder, die dort ihre Kurven üben. Aber das sollte an diesem Wochenende aus besagten Gründen nicht so sein. Wegen der nicht unerheblichen Höhenmeter werden Rucksackverpflegung und Getränke von Redakteur Volker Eberts empfohlen.