Olpe. Brand im Olper Bahnhof: Der Hagener Staatsschutz ist sicher: Es war Brandstiftung, eine politisch motivierte Tat ist nicht auszuschließen.

Nachdem bereits Polizeipressesprecher Michael Klein am Vormittag auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt hatte, dass für das Feuer im alten Olper Bahnhof, das kurz vor sechs Uhr ausgebrochen war, Brandstiftung nicht auszuschließen sei, übermittelten die Siegener Staatsanwaltschaft und der Hagener Staatsschutz am Nachmittag die offizielle Bestätigung. In ihrer aktuellen Presseerklärung gehen beide Behörden von einer Brandstiftung als Ursache des Feuers aus. Ein Brandermittler der Polizei sowie ein Brandsachverständiger hätten ermittelt, zudem sei ein Brandmittelspürhund im Einsatz gewesen. Der Bahnhofsbereich sei durch Polizeikräfte weiträumig abgesperrt worden. Da das Gebäude als kommunale Unterkunftseinrichtung für Flüchtlinge genutzt worden sei und eine politisch motivierte Tat nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen nicht ausgeschlossen werden könne, habe der Hagener Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Bewohner gerettet

Der Brand im alten Bahnhofsgebäude war um kurz vor 6 Uhr im Lagerbereich ausgebrochen. Der Feuerwehr gelang es, einen älteren Mann, Langzeitbewohner im Bahnhof, und vier im Dachgeschoss lebende Flüchtlinge, weitgehend unverletzt zu retten, der ältere Mann wurde nach den Untersuchungen durch den Rettungsdienst mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht

Olpes Bürgermeister Peter Weber informierte auf Anfrage, im Bahnhof hätten ursprünglich zwei Langzeitmieter gelebt, eine Frau sei bereits vor einigen Monaten umgezogen, für den älteren Herrn sei die Stadt nach einer Alternative auf der Suche gewesen.

Schadenshöhe noch unklar

Wie groß die Schäden am Gebäude seien, darüber könne er nur spekulieren, nach seiner ersten laienhaften Einschätzung könnten die aber gravierend sein: „Offenbar hat sich das Feuer in die Zwischendecke ausgebreitet.“

Die Wohnungen, auch die Räume für die Flüchtlinge, seien jedenfalls nicht mehr nutzbar. Weber: „Dafür müssen wir umgehend eine Alternative bereitstellen.“ Zum Verdacht, es handle sich möglicherweise um eine fremdenfeindlich motivierte Brandstiftung, wollte Weber nicht spekulieren. Weber stellte allerdings auf eine entsprechende Anfrage klar, dass das Gebäude nicht unter Denkmalschutz stehe und auch künftig nicht unter Schutz gestellt werde: „Das hat eine vor kurzem vom Landesdenkmalamt übermittelte Einschätzung noch einmal bestätigt.“ Hintergrund: Olper Bürger hatten beim LWL-Denkmalamt diesbezüglich angeklopft und um eine Begutachtung gebeten.

Wann mit detaillierten Ergebnissen zur Brandursache zu rechnen sei, dazu konnte Polizeisprecher Michael Klein am Morgen noch nichts sagen: „Momentan tun Brandsachverständige ihre Arbeit. Details gibt es später."

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Gegen 9 Uhr konnte die Feuerwehr vermelden, dass das Feuer gelöscht war. Neben der Feuerwehr Olpe war auch die Feuerwehr Gerlingen mit einem Löschfahrzeug im Einsatz. Die Feuerwehr war mit etwa 50 Kräften vor Ort, zusätzlich Rettungsdienst und Polizei.