Kreis Olpe. Die Kassenärztliche Vereinigung öffnet ab Donnerstag ein neues ambulantes Behandlungszentrum für Corona-Infizierte beim Olper Krankenhaus.

In den beiden Containern neben dem Infektionseingang des Olper Martinus-Hospitals öffnet die Lüdenscheider Bezirksstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe (KVWL) ab Donnerstag, 9. April, ein ambulantes Corona-Behandlungszentrum. Hier werden Corona-Infizierte sowie Patienten, die in Quarantäne auf ihr Testergebnis warten, außerhalb der Arztpraxen behandelt. Hintergrund: Mögliche Ansteckungsrisiken sollen so weiter minimiert werden.

„Wir wollen vermeiden, dass Infizierte in die Praxen kommen und diese dann schließen müssen“, bringt es Stefan Spieren, stellvertretender KVWL-Bezirksleiter, auf den Punkt. Als Beispiel nennt der Arzt aus Hünsborn einen Corona-Patienten mit Ohrenschmerzen. Dieser kann sich dann in dem neuen Zentrum behandeln lassen. Auch die Ausstellung von Rezepten, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen oder eine stationäre Einweisung ist dort möglich.

Arzt aus Notfallpraxis

„Wir haben im Krankenhaus auch eine Notfallpraxis. Von dort wird ein Arzt mit Schutzausrüstung dann die Besetzung des Zentrums übernehmen“, sagt KVWL-Bezirksleiter Dr. Martin Junker. Das Covid 19- Behandlungszentrum öffnet erstmals am Donnerstag von 18 bis 19 Uhr, danach jeden Tag zu dieser Zeit. Zugang ist über Hospitalweg oder Martinstraße. Notwendig ist eine telefonische Voranmeldung unter der Nummer 02762/97575646 oder im Internet unter www.notfallpraxis-olpe.de. Nach der Anmeldung erhalten die Patienten einen zeitnahen Termin per SMS, Telefonanruf oder E-Mail. „Im Behandlungszentrum werden die Schwere der Infektion und der Behandlungsbedarf möglicher Begleiterkrankungen eingeschätzt“, so Dr. Junker.

Die beiden Container hatte die Hospitalgesellschaft Südwestfalen bereits vor ein paar Wochen aufgestellt und genutzt. Jetzt werden sie aber nicht mehr benötigt, so dass dort das neue Behandlungszentrum eingerichtet werden kann. „Das war für einzelne Patienten zur Selektion gedacht. Es gibt aber jetzt zu viele Patienten, deshalb ist die Notaufnahme räumlich getrennt“, sagt Geschäftsführer Johannes Schmitz. Das neue Zentrum sei ein wichtiger Baustein, damit auch die Anschlussbehandlung nach dem Krankenhaus für Corona-Infizierte gesichert sei. Die Kosten werden jeweils zur Hälfte von der Stadt Olpe und dem Kreis Olpe übernommen.

Zudem gibt es eine weitere Besonderheit. „Das DRK hat sich bereit erklärt, für die ambulante Behandlung bei Bedarf die Patienten mit einem Extrafahrzeug abzuholen und nach Hause zu bringen“, berichtet Dr. Martin Junker.