Kreis Olpe/Grevenbrück/Drolshagen. Die Caritas vermeldet weitere Corona-Fälle in ihren focus-Wohnhäusern in Grevenbrück und Drolshagen.

Nach dem Seniorenzentrum Gerberweg in Olpe muss sich die Caritas jetzt auch mit nachgewiesenen Corona-Fällen in ihren Wohnhäusern für körperlich und geistig gehandicapte Menschen in der Grevenbrücker Lehmbergstraße und in Drolshagen auseinandersetzen.

Wie Caritas-Pressesprecherin Karina Reimann auf Anfrage mitteilte, gibt es 17 infizierte Bewohner und elf infizierte Mitarbeitende allein in Grevenbrück. Am vergangenen Freitag hatten zunächst zwei Bewohner des focus-Wohnhauses in der Lehmbergstraße, in dem 26 Bewohner mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung leben, einen positiven Befund nach einem Corona-Test erhalten. Der Kreis ließ daraufhin bei Bewohnern und Personal Abstriche machen. Mit dem Ergebnis, dass sich aktuell 17 Bewohner infiziert haben.

Die Caritas: „Den Bewohnern geht es den Umständen entsprechend gut. Sie zeigen bislang leichte bis mittelschwere Symptome. Bei acht Bewohnern ist der Test negativ ausgefallen, ein Bewohner zeigt ein unklares Ergebnis. Weiterhin sind noch elf Mitarbeitende infiziert. Durch eigenes Personal aus weiteren Bereichen des Caritasverbandes soll die Betreuung weiterhin sichergestellt werden. Zudem sollen die aktuell negativ getesteten Bewohner separiert werden. Ein örtlich ansässiger Arzt hat sich außerdem bereit erklärt, als Ansprechpartner für die Bewohner und Mitarbeitenden des Hauses zur Verfügung zu stehen.“

Der Kreis habe den Vorrat an persönlicher Schutzausrüstung für das Personal des focus-Wohnhauses aufgestockt. Das Gesundheitsamt stehe in engem Austausch mit dem Träger und stimme alle notwendigen Maßnahmen mit diesem ab.

Des Weiteren seien auch im Caritas-Wohnhaus Auf’m Kampe in Drolshagen umfangreiche Tests von Mitarbeitenden und Bewohnern veranlasst worden, nachdem ein Bewohner der Einrichtung, der bereits seit gestern im Krankenhaus ist, einen positiven Befund bekommen habe.

Telefonat mit dem Minister

Landrat Frank Beckehoff informierte auf Anfrage zur Gesamtlage, er habe mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann persönlich telefoniert und um Expertenhilfe gebeten, da die Infizierten- und Todesfälle im Kreis Olpe überdurchschnittlich zugenommen hätten. Beckehoff: „Durch die Vermittlung unseres Landtagsabgeordneten Jochen Ritter war der Kontakt zu Laumann sehr schnell hergestellt. Mit geht es unter anderem darum, auch Erfahrungswerte von Untersuchungen in anderen Kreisen, die sehr stark betroffen sind, möglicherweise für uns hier nutzen zu können.“ Deshalb setze man darauf, dass das Gesundheitsministerium einen oder mehrere Experten, Virologen oder Epidemiologen in den Kreis Olpe schicke, damit sie sich die Situation hier genau ansehen und analysieren könnten. Beckehoff: „Derzeit können wir nur vermuten und spekulieren, deshalb bitten wir um weiteren fachlichen Rat.“

Laumann habe auf seine Anfrage positiv reagiert. Er sei willens, zu helfen, so Beckehoff.