Finnentrop. Rohbauarbeiten für das neue Feuerwehrgerätehaus in Finnentrop gestartet. Standort unweit des Rathauses sorgte für reichlich Gesprächsstoff.

Was lange währt, wird endlich gut. So sieht es zurzeit zumindest für das neue Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppe Finnentrop aus. Denn kürzlich sind die Rohbauarbeiten gestartet, deutlich später als zunächst geplant. Direkt zwischen der Rettungswache und der Bigge-Lenne Gesamtschule an der Kopernikusstraße soll die neue und moderne Wache für die Löschgruppe Finnentrop entstehen. Auch die Jugendfeuerwehr kann sich hier auf eigene Räume freuen.

Der Standort sorgte allerdings im Vorfeld für so manche Diskussion. Die einen sehen ihn als idealen Standort inmitten des Wohngebietes an. Andere Stimmen wollten die Wache lieber an der B 236 auf Höhe des Kreisels in der Nähe des Industriegebietes Frielentrop. Anfangs wurde sogar das Betriebsgelände von Thyssen Steel favorisiert. Hier sollten Feuerwehr und Rettungswache gemeinsam neu angesiedelt werden. Außerdem hätte Thyssen bei diesen Plänen seine Betriebsfeuerwehr auflösen können. Doch das Unternehmen erteilte dem Vorhaben schließlich eine Absage. Ebenso kam die Fusion der Löschgruppen Finnentrop und Bamenohl nicht zur Vollendung.

Neubau an abschüssiger Topographie

Schließlich wurde die Lage an der Kopernikusstraße beschlossen. Doch das Gelände hat eine abschüssige Topographie, so dass eine Aufschüttung unumgänglich war. Dieses nahm zunächst die Gemeinde selber in Angriff, scheiterte aber. Gleichzeitig stiegen durch die gute Baukonjunktur die Kosten für das Bauvorhaben. Ging man ganz zu Anfang von rund 1,94 Millionen Euro aus, so werden nun für die reinen Baukosten rund 2,2 Millionen Euro kalkuliert. Hinzu kommen noch die Nebenkosten und die Herrichtung der Außenanlagen.

Aber ein Neubau ist unumgänglich, denn das alte Feuerwehrgerätehaus an der B 236 entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das zeigt sich schon allein in der Größe. Das neue Gebäude wird 6.200 Quadratmeter umbauten Raum und 1.600 Quadratmeter Nutzfläche haben. Neben Sozialräumen gibt es drei Garagen und eine Erweiterung ist möglich, falls es doch noch zu einer Fusion der beiden Löschgruppen kommt.

„Das neue Gebäude, das in Abstimmung mit der Feuerwehrführung und der Einheit Finnentrop geplant wurde, wird den Feuerwehrkameraden bald ideale Voraussetzungen für ihren ehrenamtlichen Einsatz bieten“, freut sich Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß. „Damit entsteht bis 2021 der zweite Baustein des Rettungszentrums Finnentrop“. Nicht nur die Einsatzkräfte fänden hier den heutigen Standard vor, auch moderne Feuerwehrfahrzeuge sind heute größer und breiter und benötigen daher mehr Raum. Bestellt ist daher jetzt auch ein neues Feuerwehrfahrzeug, das in dem Feuerwehrhaus stationiert werden soll.

Der Ende 2019 in Auftrag gegebene Einsatzleitwagen (ELW 1) wird in einigen Monaten das vorhandene Fahrzeug aus dem Jahr 1997 ablösen. Auf Grund der dann im neuen ELW 1 zur Verfügung stehenden erweiterten Kommunikationstechnik können auch größere Einsätze innerhalb des Gemeindegebiets abgewickelt werden.

Wichtiges Signal an die Wirtschaft

Bürgermeister Dietmar Heß und Fachbereichsleiter Ulrich Hilleke sehen in den jetzt beginnenden Hochbauarbeiten in schwierigen Zeiten ein wichtiges Signal an die heimische Wirtschaft, dass auf kommunaler Ebene Projekte verlässlich weitergeplant und umgesetzt werden. „Es ist aber auch ein Beweis dafür, dass die Gemeinde Finnentrop kontinuierlich ihren Beitrag zur Verbesserung der Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr leistet“, betont der Beigeordnete Ludwig Rasche.