Brachthausen. Im Rahmen einer aufwendigen Aktion hat Alois Hermes das Schwalbenhotel auf einem Metallmasten angebracht. Platz für 42 Nester.

Seit vergangener Woche hat Brachthausen ein neues Hotel. Es bietet in dem zu Kirchhundem zählenden Ortsteil 42 Zimmer. Genauer gesagt 42 Nester, die Alois Hermes aus einem Zement-Sägemehl-Gemisch gebaut hat. Die Rede ist nicht von einem Hotel in Leichtbauweise, sondern vom einem Schwalbenhotel, was seit Samstag am Rande des Bolzplatzes in elf Meter Höhe auf seine ersten beflügelten Gäste wartet.

Da am Dach des Feuerwehrgerätehauses, einem weiteren Fachwerkhaus in der Nähe des Bolzplatzes und an der der Alten Schule bereits Schwalben ihre Nester gebaut haben, sind sich die Brachthäuser sicher, dass Bedarf für das Schwalbenhotel besteht. Die Idee kam Freitagabends zur Dämmerstunde bei den Senioren Alois Hermes, Fritz Peetz, Reinhard Jaspers, Bruno Arndt, Henner Schulz, Wilhelm Walzer, Uli Eberts, Josef Lenneper, Reinhard Christes, Josef Tigges, Alfons Hille sowie Reinhold Nennen. „Der an Lebensweisheiten sehr erfahrene Fritz Peets mit seinen 82 Jahren erzählt damals von seinem Traum. Ein Schwalbenhaus im Ort zu haben.

Ärmel hochkrempeln

Am Ende setzte Alois Hermes noch eine Wetterschwalbe aus Kupfer auf das Dach des Schwalbenhotels.
Am Ende setzte Alois Hermes noch eine Wetterschwalbe aus Kupfer auf das Dach des Schwalbenhotels. © WP | Kai Osthoff

„Wir haben überlegt, ob die Idee durch den leckeren Wein geboren war“, erzählte Alois Hermes am Samstag mit einem Lachen auf dem Gesicht. Doch da Fritz es erst meinte, informierten sich die Senioren beim NABU. Da es wirklich Schwalbenhotels gibt, musste auch in Brachthausen eins aufgestellt werden.

Ein guter Platz war am Rande des Bolzplatzes bereits gefunden. Dann sollten alle die Ärmel hochkrempeln und loslegen. Doch dann machte ihnen Corona knüppeldick einen Strich durch die Rechnung. „Also blieb mir als jüngster in der Runde nichts anderes übrig, diese Arbeit alleine zu verrichten.“, erklärte der Hermes. „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, da baut man Schwalbenhotels so gut man eben kann“, reimte Alois Hermes in seiner kurzen Rede, die er den Anwesenden, die aus weiter Entfernung die Aufbauarbeiten am Bolzplatz beobachteten.

Bei strahlendem Sonnenschein

Die Spindeln waren von Heiner Jungermann aufgebracht worden. Mit einem Kran wurde das Schwalbenhotel am Samstagvormittag bei strahlendem Sonnenschein auf den einbetonierte Metallmast gesetzt und feste verschraubt. Am Ende setzte Alois Hermes noch einen Wetterhahn, besser gesagt eine Wetterschwalbe, auf die Spitze des Schwalbenhotels.

Auch wenn die Spindeln vom Hagebaumarkt und der Metallmast von einem im Siegerland ansässigen Unternehmen gespendet wurde, belaufen sich die Kosten für das Brachthäuser Schwalbenhotel auf rund 2800 Euro. Die übernimmt die Seniorengruppe aus einer Tasche, freute sich aber nach dem Aufstellen schon über eine Spende von zusammengerechnet 400 Euro, die zahlreiche Brachthäuser gestiftet haben.

150 Stunden Arbeit hat Alois Hermes in das Projekt gesteckt. 2,6 Meter im Durchmesser ist der Bau und wiegt 300 Kilogramm.