Olpe. Seit 30 Jahren arbeitet Uta Esapathi als Hebamme. Das Coronavirus verändert ihren Alltag. Sie erzählt von Geburtsvorbereitungen via Video.

Uta Esapathi ist seit fast 30 Jahren als Hebamme tätig, betreut auch Anna Bieker während und nach ihrer Schwangerschaft. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie habe sich der Alltag der Hebammen verändert, so Esapathi. „Für mich ist das der schönste Beruf der Welt. Die Qualität meiner Arbeit besteht darin, den Frauen zur Seite zu stehen. Das tue ich nach wie vor, aber mit anderen Mitteln.“ Sie habe zum Beispiel Geburtsvorbereitungskurse via Video-Telefonie gegeben oder jungen Eltern gezeigt, wie das Neugeborene am besten gebadet wird. „Da erkläre ich dann Handgriffe mithilfe einer Puppe, die sich die Eltern für ihr Baby abschauen können.“ Außerdem möchte sie während dieser Zeit weiterhin eine Stillberatung anbieten – in Form eines privaten Videotelefonats.

Unsicherheit bei den Frauen

Auch für Hebamme Uta Esapathi hat sich der Job in der Coronakrise verändert.
Auch für Hebamme Uta Esapathi hat sich der Job in der Coronakrise verändert. © Privat

Generell erlebe Esapathi keine um sich greifende Angst unter den schwangeren Frauen, eher eine Unsicherheit, die auch aus dem weniger gewordenen persönlichen Kontakt resultiert. „So eine Geburt ist natürlich ein Wechselbad der Gefühle. Deswegen hilft es den Frauen sehr, wenn ihr Partner bei der Entbindung dabei ist“, sagt sie. Dass die jungen Mütter in Zeiten von Corona die ersten paar Tage im Wochenbett allein mit ihrem Baby verbringen müssen, sei eine starke mentale Belastung für die Frauen. „Die meisten möchten deswegen so schnell wie möglich wieder nach Hause.“ Gleichzeitig sei es hormonell so vorgesehen, dass sich die Mütter automatisch etwas zurückziehen. „Der Körper unterstützt diesen Entschleunigungsprozess nach der Geburt, um sich so auf die neue Familiensituation zu besinnen.“

Bei all den Einschränkungen und Veränderungen, die das Coronavirus aktuell mit sich bringt, ist es Esapathi wichtig, den werdenden und jungen Müttern einen positiven Impuls zu geben. Sie werden nicht allein gelassen. Und auch wenn die Welt gerade still zu stehen scheint: Es ist eine Chance, sich voll und ganz auf das neue Familienglück zu konzentrieren.