Hünsborn. Eigentlich näht Monika Alberts Kinderklamotten. Momentan konzentriert sie sich aber auf Behelfsmasken, also nicht-medizinische Mundschutze.

Eigentlich näht Monika Alberts Kinderklamotten. Doch in ihrer Kreativwerkstatt in Hünsborn stellt sie zurzeit vor allem Mundschutze her. Für kleine Leute wählt die junge Mutter gern mal Baumwollstoffe mit bunten Mustern. Schließlich sehen die Masken mit Sternen oder Elefanten viel freundlicher aus. Aber eigentlich ist die Farbe egal. Die Menschen sind in Zeiten des Coronavirus froh, überhaupt eine „Behelfsmaske" – wie die selbstgemachten Hilfsmittel, die nicht den medizinischen Standards entsprechen, korrekt bezeichnet werden – zu bekommen. „Ich hatte das einmal in meinen WhatsApp-Status drin", erzählt sie. „Seitdem habe ich Anfragen ohne Ende."

Monika Alberts ist 34 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in Hünsborn. Sie ist Mutter von drei Jungs, zwei davon sind Zwillinge (viereinhalb Jahre alt). Der Jüngste ist gerade eins. Eigentlich arbeitet die junge Frau als Augenoptikerin. Doch die Geburt der Zwillinge ändert alles. Noah und Louis kommen als Frühchen auf die Welt – und Monika Alberts findet kaum Kleidung in den kleinen Größen. Also fängt sie selbst an zu nähen. Das spricht sich rum. Nach und nach bekommt sie immer mehr Anfragen von anderen Müttern. Vor knapp zwei Jahren hat sie das Gewerbe angemeldet – seitdem gibt es „NoLou´s Kreativwerkstatt", abgleitet von den Namen der Zwillinge.

Es fing mit vier Masken an

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Zuhause in Hünsborn hat sich Monika Alberts eine kreative Arbeitsecke geschaffen. Dort stellt sie mit Hilfe von Näh- und Stickmaschinen sowie mit einem Schneideplotter Kinderklamotten, Zubehör wie Krabbeldecken und diverse Dekoartikel her. „Mir macht das unheimlich viel Spaß", sagt sie. "Wenn ich nur zuhause wäre, würde mir irgendwann die Decke auf dem Kopf fallen." Über mangelnde Aufträge kann sich die junge Mutter jedenfalls nicht beschweren – spätestens seit sie angefangen hat, Behelfsmasken zu nähen. Zunächst hatte sie gezögert. Schließlich weiß sie, wie viel Arbeit dahinter steckt. „Aber dann hat mich eine gute Bekannte aus der Pflege gefragt und ich dachte, ich probiere es mal aus", erzählt sie. „Es fing mit vier Masken an." Das war letzte Woche – mittlerweile hat sie etwa 80 Behelfsmasken genäht.

Es sind unter anderem Menschen aus dem Bereich der Physiotherapie, die Masken für ihre Patienten wünschen aber auch viele Privatpersonen, die sich bei Monika Alberts melden. Ihnen allen macht sie klar, dass es sich um keine Mundschutze gemäß der medizinischen Standards handelt. Mit den Behelfsmasken schützt man nicht sich selbst, sondern die anderen, sollte man das Coronavirus in sich tragen.

Nur Baumwollstoffe

Für die Herstellung nutzt Monika Alberts ausschließlich kochfeste Baumwollstoffe. Aktuell muss sie eine Pause machen. Zwangsweise. Denn sie wartet auf Nachschub. „Im Moment sind Baumwollstoffe rar geworden oder sehr teuer", berichtet sie. „Die Nachfrage ist eben überall sehr groß." Bereichern möchte sich die junge Frau durch das Nähen der Behelfsmasken nicht. Lediglich 4 Euro nimmt sie pro Stück, eben um die Materialkosten zu decken. „Da gibt es leider viele Anbieter, die da deutlich mehr für nehmen", sagt sie.

Monika Alberts von „NoLou´s Kreativwerkstatt" ist über die gleichnamige Facebook-Seite oder via WhatsApp unter 016096745903 erreichbar. Übrigens bietet die 34-jährige Hünsbornerin auch die kontaktlose Abholung an. Die bestellte Ware wird zu einer abgesprochenen Uhrzeit einfach vor die Tür gestellt, das Geld kommt in den Briefkasten.