Kreis Olpe. Semmelsegnen to go, Klappern vom Balkon, Basteltipps und Eucharistiefeiern im Internet: So wollen die katholischen Kirchengemeinden Ostern feiern.
Ostern ist das Hochfest der Katholischen Kirche. Wegen der Coronakrise und der geltenden Beschränkungen müssen die Gemeinden bzw. die Pastoralen Räume die Feierlichkeiten völlig anders gestalten. Wir geben einen ersten Überblick:
Attendorn
Aufgrund der Absage aller öffentlichen Gottesdienste können die Kar- und Ostertage nicht in den Kirchen gefeiert werden. Und gerade deswegen lädt der Pastoralverbund Attendorn alle Familien ein, in besonderer Weise an Jesus, seinen Leidensweg und seine Auferstehung zu denken.
Ab Freitag, 3. April, werden jeweils für Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern auf der Homepage www.attendorn-katholisch.de die entsprechenden kindgerechten Bibelstellen, Gebete und Trickfilme angeboten. Darüber hinaus wird dort vor jedem dieser Feiertage eine Bastelanleitung zu finden sein, die sich zu einem Ostergarten im Schuhkarton zusammensetzen.
Semmelsegnen
Das Semmelsegnen mit dem Attendorner Pfarrer wird am Ostersamstag stattfinden, und zwar um 14 Uhr im verschlossenen Sauerländer Dom. Pfarrer Neuser weist außerdem auf einen „Semmelsegen to go“ hin. Kurzerhand werden zur Zeit Klappkarten in Postkartengröße gedruckt, in denen darauf hingewiesen wird, wie der Ostersemmel selbst gesegnet werden kann.
Die Klappkarte bekommt der Einzelne beim Kauf des Ostersemmels beim Bäcker. Nicht jedem ist bekannt, dass in früherer Zeit in den Familien der Brauch des Brotsegens üblich war.
Auch die Feier des Abendmahls am Gründonnerstag (20 Uhr), das Leiden und Sterben Jesu am Karfreitag (15 Uhr), die Osternacht amSamstag (21 Uhr), das Osterhochamt am Sonntag ( 10 Uhr) sowie die Osterabend-Andacht mit Predigt (21 Uhr) werden aus der verschlossenen Pfarrkirche per Livestream übertragen.
Turmblasen
Am Turmblasen wird sich nichts ändern. Wenn die Glocken schweigen, wird an den Kartagen Felix Heinze vom Turm der Attendorner Pfarrkirche, mit einem über 300 Jahre alten Horn durch die Fensteröffnungen in die vier Richtungen zwei langanhaltende Töne blasen.
Aber die Messdiener werden nicht, wie es bisher war, mit den Ratschen gleichzeitig um die Kirche ziehen. Die Kinder bekommen die Ratschen nach Hause und schlagen dann mit den Ratschen zum Beispiel vom Balkon aus, im Garten oder auf der Straße, entsprechend Krach, um die Glocken zu ersetzen. Das Turmkreuz leuchtet am Ostersonntag um 21 Uhr auf und wird in den Osterwochen zu den üblichen Zeiten angemacht. Die vier Lüchten, die normalerweise bei den Osterprozessionen am Sonntagabend in die Kirche getragen werden, sollen bereits für den Ostersonntag aus dem Südsauerlandmuseum geholt und im Altarraum aufgestellt werden.
Mit diesem Angebot können Familien die Kar- und Ostertage unter außergewöhnlichen Umständen in origineller Weise mitfeiern. (ml)
Kirchhundem
Die Feier der Eucharistie und der Liturgien in Gemeinschaft sind in dieser Zeit der Corona-Pandemie auch im Pastoralen Raum Kirchhundem nicht möglich. Bis auf weiteres sind die öffentlichen Feiern ausgesetzt.
Der Erzbischof wird im Hohen Dom zu Paderborn die Liturgiefeiern vom Leiden und Sterben und der Auferstehung des Herrn feiern. Über die Homepage des Erzbistums werden diese Feiern übertragen.
Aufgrund der augenblicklichen weltweiten Pandemie hat die Sakramentenkongregation den Pfarrern die Möglichkeit eingeräumt, das Triduum (Gründonnerstag – Karfreitag – Ostern) zu feiern. Das wird im Pastoralen Raum Kirchhundem erfolgen. Die Pfarrkirche selbst wird zu diesen Feiern geschlossen sein.
Damit sich die Gläubigen mit dem Gebet vereinen können, werden nachfolgend die Uhrzeiten der Feiern mitgeteilt. Gründonnerstag (9. April): 19 Uhr Feier vom Letzten Abendmahl; Karfreitag (10. April): 10 Uhr Kreuzweggebet und 15 Uhr Liturgiefeier vom Leiden und Sterben des Herrn; Ostern: 11. April: 21 Uhr Feier der Osternacht; 12. April: 10 Uhr Osterhochamt.
Palmzweige und Osterwasser
Wenn einzelne oder Gemeinden Palmzweige am kommenden Sonntag (5. April) gesegnet haben möchten, sind alle eingeladen, ihre Zweige am Samstag vor Palmsonntag und am Palmsonntag selbst bis um 9.30 Uhr in die Pfarrkirchen in Heinsberg, Kirchhundem, Rahrbach und Oberhundem zu bringen. Das Hochamt zu Palmsonntag wird wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit um 10 Uhr gefeiert. In ihm werden die Palmzweige gesegnet, die dann am Nachmittag in der Kirche abgeholt werden können.
In der Osternacht werden die Osterkerzen und das Osterwasser gesegnet. Am Ostersonntag sind alle Gemeindemitglieder herzlich eingeladen, Wasser und Kerzen aus der Kirche mit in die Wohnungen zu nehmen. Beides steht in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Kirchhundem bereit.
Bußsakrament
Der Empfang des Bußsakramentes ist auch in dieser Zeit möglich. Dazu besteht in der Krypta der St. Peter und Paul-Pfarrkirche in Kirchhundem die Möglichkeit. Genügend Abstand zwischen Beichtvater und Beichtenden ist gegeben. Die Termine stehen auf der Homepage des Pastoralen Raumes unter www.prkh.de.
Wer das Sakrament der Eucharistie empfangen möchte, wird gebeten, mit einem Priester einen Termin zu vereinbaren, an dem die Sakramentenspendung unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften und der Sicherheitsanordnungen erfolgen kann. Die Feier der Krankensalbung wird zu jeder Zeit unter den bestehenden Vorschriften erfolgen können. Die Kontaktdaten der Priester im Pastoralen Raum Kirchhundem stehen auf der Rückseite des Pfarrbriefes.
Erstkommunionfeiern
Erzbischof Becker und sein Krisenstab haben wegen der Corona-Pandemie beschlossen, alle Erstkommunionfeiern im Erzbistum Paderborn bis zum 30. Juni auszusetzen. Das bedeutet, dass frühestens nach den Sommerferien miteinander Erstkommunion gefeiert werden kann, und auch nur dann, wenn die Regeln und Beschränkungen in Deutschland es dann erlauben. Informationen hierzu werden rechtzeitig bekanntgegeben. In der Zeit, in der die öffentlichen Gottesdienstfeiern ausgesetzt sind, werden die eingereichten Messintentionen von den Priestern in den Privatmessen gelesen.
Wenden
In der Wallfahrtskapelle Dörnschlade soll eine nächtliche Gebetswache in den Anliegen der Corona-Krise von Gründonnerstag, 18 Uhr bis Karfreitagmorgen, 8 Uhr stattfinden. Interessierte sind eingeladen, alleine oder maximal zu zweit eine Gebetsschicht von einer Stunde zu übernehmen, um eine ununterbrochene Gebetskette zu gewährleisten. Damit beten sie auch stellvertretend für die Menschen im Wendener Land und weit darüber hinaus. Eine besondere Vorbereitung ist nicht notwendig, die Gestaltung obliegt dem individuellen Beter. Laut oder leise, gelesen oder gesungen, mit Gebetbuch oder Rosenkranz, oder einfach stillschweigend in Gebet und Meditation. Wer mag, kann ein bestimmtes Gebetsanliegen rund um Corona nennen, für das er oder sie besonders beten möchte (Covid19-Erkrankte oder Verstorbene, Pflegekräfte, Kassierer/innen, Familien, Flüchtlinge, Politiker/innen, Menschen in Armutsvierteln etc.). Interessierte für die Gebetsschichten können sich bei Alexander Sieler (Schönau) melden (alexander.sieler@web.de, 016094471896).