Elben/Scheiderwald. Die Finanzierung steht: Zu 100 Prozent bekommt der Verein für Dorfgemeinschaftsaufgaben Elben-Scheiderwald das ELBmobil finanziert.

200 Folgen flimmerte der legendäre Peter Lustig mit seiner Sendung „Löwenzahn“ zwischen 1981 und 2005 über die Mattscheibe. Sein Markenzeichen war ein himmelblauer Bauwagen, in dem er den Kindern Natur und Technik anschaulich und verständlich erklärte. „Das war die Uridee. Irgendwann habe ich überlegt, ein ELBmobil, einen Waldkindergarten-Wagen anzuschaffen. So etwas schwebte mir immer schon hier bei uns für den Nachwuchs vor Augen“, sagt Peter Niklas, Ortsvorsteher von Elben und Scheiderwald, im Gespräch mit unserer Redaktion.

Nun: Jetzt gibt es grünes Licht für einen Wagen in der Tradition von Peter Lustig. Das ELBmobil wird in einigen Monaten in Elben stationiert. „Es ist geschafft. Das ist ganz toll“, frohlockt Niklas. Auf digitalem Weg erhielt er die Nachricht über den positiven Bescheid der Bezirksregierung aus Arnsberg. Es gibt eine Leader-Förderung für das ELBmobil von 65 Prozent. Eine 35-prozentige Förderung der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW hatte Peter Niklas bereits in der Tasche. Damit bekommt der Verein für Dorfgemeinschaftsaufgaben Elben-Scheiderwald als Antragsteller das 50.000 Euro teure Gefährt komplett finanziert. Für den kleinen Ort Elben ist es nach dem Mehrgenerationen-Multifunktionsspielfeld bereits das zweite Leader-Projekt.

Wagen als Klima- und Umweltmobil

Das ELBmobil wird ein hölzerner Zirkuswagen sein, der vor allem von Kindern und Jugendlichen genutzt wird. Innen ist er ausgestattet mit Mikroskopen, Pinzetten, kleinen und großen Lupen, Ferngläsern, Seilen, Gartengeräten für Kinder, Werkzeugen zum Basteln, Schnitzen, inklusive Literatur und Anleitungen. Damit können Kinder und Jugendliche zu Forschern und Entwicklern werden. Die besondere Idee: Der in Elben/Scheiderwald stationierte Wagen mit dem umweltpädagogischen Schwerpunkt kann mitsamt seinem Naturerlebnis- und Forscherequipment an sämtliche Träger von Jugendarbeit, OT, Kindergärten, Grundschulen oder sonstige Vereine sowie auch an Personen in der Leader-Region BiggeLand ausgeliehen werden.

„Grundidee war ein Wagen als Klima- und Umweltmobil in erster Linie für uns in Elben. Damit ihn aber auch andere nutzen können, erhält er eine Straßenverkehrszulassung“, berichtet der engagierte Ortsvorsteher Peter Niklas, der auch 1. Vorsitzender des Vereins für Dorfgemeinschaftsaufgaben ist. Der Wagen wird jetzt bestellt bei Zirkuswagenbau Jochen Müller in Aldingen-Aixheim im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg. „Der Wagen wird als Unikat gefertigt. Die Lieferzeit beträgt etwa vier Monate. Wir beschaffen auch Lernmaterialien für den Klima- und Umweltbereich. Wir versuchen, die junge Generation für diese Themen zu sensibilisieren“, so Peter Niklas. Und: „Das ist in dieser Region einzigartig. Das hätten wir alleine als kleiner Dorfverein nicht geschafft.“

Eine hohe Strahlkraft

Er sei sehr froh, so Peter Niklas, dass die Gemeinde Wenden für solche Projekte immer ein offenes Ohr habe und diese unterstütze: „Wir sind als kleiner Ort darauf angewiesen, dass die Gemeinde mitzieht. Ich bedanke mich beim Bürgermeister, den Mitarbeitern der Verwaltung und des Bauhofes.“ Außergewöhnliches bei der Umsetzung des Projektes habe auch Regionalmanagerin Anne-Kathrin Hoß der Leader-Region „Biggeland-Echt.Zukunft.“ geleistet

„Wir fördern vorrangig Projekte aus der Bürgerschaft. Hiervon profitiert ein ganzes Dorf und die ganze Region. Dies ist ein Umweltmobil für die Menschen aus der ganzen Region. Es ist ein mobiles Klassenzimmer. Es ist ein Vorzeigeprojekt, das neue Netzwerke und Strukturen schafft“, sagt Anne-Kathrin Hoß auf Anfrage unserer Redaktion. Die Elbener hätten im Umweltbereich bereits vieles gemacht: „Von der Förderseite her kann man nur sagen: Das ist inhaltlich total klasse, sehr kreativ. Es ist ein Superprojekt mit Vorbildcharakter. Das hat eine hohe Strahlkraft.“

„Nach dem Multiplatz hatte ich mir erst vorgenommen, dass das reicht. Es war doch schon ein sehr hoher Zeitaufwand. Dann habe ich aber gedacht, es wäre doch eine Supersache mit dem ELBmobil“, erzählt Peter Niklas. Der Ortsvorsteher steckte erneut unzählige Stunden Arbeit in das zweite Projekt für Elben und Scheiderwald. Dank seines unermüdlichen Engagements heißt es jetzt bald: „Volle Fahrt voraus!“