Kreis Olpe. An der Sauerlandhalle in Altenhundem werden jetzt auch Abstriche genommen. Dadurch soll das Gesundheitsamt in seiner Arbeit entlastet werden.

Mehr als 200 Corona-Tests wurden bisher im Kreis Olpe durchgeführt, bei 19 Menschen (Stand 23. März) wurde bislang das Virus nachgewiesen. Um das Gesundheitsamt in seiner Arbeit zu unterstützen, hat das DRK am Montagmorgen eine zweite zentrale Abstrichstelle an der Sauerlandhalle in Altenhundem eingerichtet. Die erste befindet sich bekanntlich in Olpe.

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Die Resonanz schien am ersten Tag jedoch noch sehr überschaubar zu sein: Für 14.30 Uhr war der letzte Abstrich-Termin am Montag angesetzt, nur das Flatterband und der Sanitätsdienst-Wagen auf dem Parkplatz sorgten für einen nicht alltäglichen Anblick. Keine Autoschlangen, keine neugierigen Zaungäste.

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Wo sich die Abstrichstellen genau befinden, möchte der Kreis eigentlich nicht öffentlichkeitswirksam mitteilen. „Das würde unnötigen und zusätzlichen Aufwand bedeuten, wenn diese Einrichtungen von allen aufgesucht werden würden, die sich testen lassen möchten“, erklärt Kreis-Pressesprecher Hans-Werner Voß. Denn: Flächendeckende Corona-Tests würden die Kapazitäten des Gesundheitssystems sprengen. Deswegen sollen laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) nur Personen mit einer Überweisung des Hausarztes und einer Verfügung des Gesundheitsamtes getestet werden.

Bis zu 120 Tests täglich

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Mit der neu eingerichteten Abstrichstelle können ab sofort bis zu 120 Corona-Tests pro Tag durchgeführt werden, gleichmäßig verteilt auf die Standorte in Lennestadt und Olpe. Dazu muss die Person, bei der ein begründeter Corona-Verdacht besteht, nicht mal das Auto verlassen. Hier greift die sogenannte „Drive In“-Methode.

Nicht alle werden getestet

Nicht alle Menschen werden auf das neue Coronavirus getestet. Getestet wird nur, wenn sowohl Symptome als auch entweder ein Verdachtsfall durch Rückkehr aus einem Risikogebiet oder der Kontakt zu einem bestätigen Corona-Fall in den vergangenen 14 Tagen bestand.

Häufig handelt es sich bei den Symptomen nur um eine gewöhnliche Erkältung oder Grippe. Gemäß den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) entscheiden letztlich die Ärzte, ob zusätzlich zu den Symptomen ein begründeter Verdachtsfall vorliegt.

Laut RKI gelten aktuell folgende Länder als Risikogebiete: Ägypten, China (Provinz Hubei, inklusive der Stadt Wuhan), die Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne in Frankreich, Iran, Italien, Tirol in Österreich (Bundesland Tirol), Spanien (vor allem die Hauptstadt Madrid), Südkorea (Provinz Gyeongsangbuk-do) und die US-Bundesstaaten Kalifornien, Washington und New York.

„Der Getestete muss nur das Fenster runtermachen. Die Mitarbeiter nehmen dann mit einem Wattestäbchen einen Abstrich aus dem Mund-, Nasen- oder Rachenraum“, erklärt Julian Halbe, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim DRK Kreisverband Olpe. Um das Ansteckungsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren, müssen die DRK-Mitarbeiter dabei Schutzkleidung inklusive Mundschutz und Handschuhe tragen.

„In der Anfangszeit von Corona hatten wir nach ein bis zwei Tagen die Testergebnisse. Mittlerweile warten wir bis zu sechs Tage auf die Auswertung“, sagt Kreis-Pressesprecher Voß. Das medizinische Personal sei in diesen Tagen mehr als ausgelastet und das mache sich auch im Labor bemerkbar. Für die Betroffenen bedeutet das nicht nur quälendes Warten, sondern auch eine vorsorgliche Quarantäne. Ob diese stationär oder häuslich erfolgt, legt im Einzelfall das Gesundheitsamt fest.